Nach Paderborn-Sieg: Lilien-Coach Lieberknecht lässt sich erste Aufstiegsträume entlocken!
Darmstadt - Darmstadt 98 kommt dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga wieder einen Schritt näher. Mannschaft und Trainer bleiben dennoch fokussiert.
Torsten Lieberknecht (49) ließ sich nach dem 2:1 (1:1)-Sieg des SV Darmstadt 98 gegen den SC Paderborn erstmals einen Satz über die immer größer werdenden Aufstiegschancen des Zweitliga-Tabellenführers entlocken. "Es ist doch ganz klar, dass wir und alle hier im Stadion davon träumen", sagte der Lilien-Trainer über den möglichen Sprung in die Fußball-Bundesliga.
Sieben Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Vorsprung der Hessen auf den Relegationsplatz, den der 1. FC Heidenheim belegt, sieben Punkte. Auch das Polster von fünf Zählern zum Tabellenzweiten Hamburger SV kann sich sehen lassen. Dennoch wollen sich alle Beteiligten noch immer nicht konkret über die immer greifbarere Rückkehr in die Erstklassigkeit nach sechs Jahren in der 2. Liga äußern. "Es ist entscheidend, wie der Weg dorthin aussieht", sagte Lieberknecht. Und der bestehe darin, "jeden Gegner zu respektieren".
Mit dieser Marschroute fahren die Darmstädter gut, denn im Vorbeigehen lassen sich die Aufgaben nicht bewältigen. Das war auch am Sonntag sichtbar. "Du siehst, dass der SC Paderborn mit Sicherheit aufgrund der Qualität und Spielidee auch auf dem Platz stehen könnte, wo wir sind", lobte Lieberknecht den Tabellensechsten.
Darmstadt-98-Verteidiger Matthias Bader verrät, dass sein Traumtor so nicht gewollt war
In der Tat hatten sich die Hausherren die Punkte hart erkämpfen müssen. Die Führung durch Matthias Bader (25, 35. Minute) gelang eher zufällig. "Es war eine missglückte Flanke, die hinten reinfällt", beschrieb der Schütze seinen Treffer. Und beim 2:1-Siegtor profitierte Braydon Manu (26) von einem missglückten Rückpass des Paderborner Kapitäns Ron Schallenberg (24). Florent Muslija (24, 44.) hatte per Foulelfmeter für die Ostwestfalen zwischenzeitlich ausgeglichen.
"Wir wussten, dass es hart wird, und genauso ist es gekommen", sagte der Darmstädter Verteidiger Christoph Zimmermann (30). "Wir sind überglücklich, das über die Zeit gebracht zu haben. Manchmal wissen wir selber nicht so genau, wie wir das hinbekommen, außer mit extremer Leidenschaft und sehr großem Einsatz und Willen."
Die sieben Punkte Vorsprung auf Platz drei fühlten sich gut an, so Zimmermann. "Wichtig ist aber, dass wir immer weiter den nächsten Schritt machen und uns nicht beirren lassen." Und Bader mahnte: "Wir brauchen noch ein paar Punkte. Die wollen wir nächste Woche wieder anpeilen."
Am kommenden Sonntag geht es zu Fortuna Düsseldorf - dem Gegner, bei dem die Hessen in der vergangenen Saison am vorletzten Spieltag eine vielleicht für den Nichtaufstieg entscheidende Niederlage einstecken mussten. Lieberknecht prophezeite: "Es wird nicht einfach." Das dürfte für den gesamten Saison-Endspurt gelten.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa