"Mutmacher": Lilien-Coach Lieberknecht nach Auftakt-Pleite dennoch zuversichtlich

Darmstadt/Frankfurt am Main - Im weißen Shirt mit blauer Lilie versuchte Torsten Lieberknecht (50) sein Möglichstes, um Zuversicht zu verbreiten. Das misslungene Bundesliga-Comeback am Sonntag mit dem 0:1 bei Eintracht Frankfurt sei für ihn mehr ein "Mutmacher" als eine Enttäuschung.

SV98-Coach Torsten Lieberknecht (50) hat nach eigenen Worten einen "massiven" Auftritt seiner Mannschaft gesehen.
SV98-Coach Torsten Lieberknecht (50) hat nach eigenen Worten einen "massiven" Auftritt seiner Mannschaft gesehen.  © Arne Dedert/dpa

Zuspruch bekam der Fußball-Trainer von Darmstadt 98 von seinem hessischen Amtskollegen. "Heute hat jeder gesehen, dass Darmstadt nicht aus Zufall aufgestiegen ist", sagte Frankfurt-Trainer Dino Toppmöller - und widersprach jenen, die Darmstadt nach dem Pokal-Aus schon als ersten Absteiger festgelegt haben.

Die Mannschaft habe eine absolute Berechtigung für die Bundesliga, sagte der 42-Jährige.

Zwar blieb der erhoffte Überraschungssieg aus, doch die Aufsteiger forderten die Frankfurter mehr, als es dem Europa-League-Sieger von 2022 lieb war.

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"Wir haben in der zweiten Halbzeit einen massiven Auftritt hingelegt, der leider nicht mit Punkten belohnt wurde", sagte Lieberknecht nach dem Hessen-Duell. "Aber die Chancen waren da."

Die Frankfurter hatten vor allem mit der Körperlichkeit und den langen Bällen der Lilien zu kämpfen - Darmstadt spielte, wie ein Aufsteiger spielen muss, um zu punkten.

Neun Lilien-Profis feierten ihr Bundesliga-Debüt

Trotz aller Freude über das erste Spiel in der 1. Bundesliga seit 2017 gab es bei den Lilien nach dem Spiel hängende Köpfe.
Trotz aller Freude über das erste Spiel in der 1. Bundesliga seit 2017 gab es bei den Lilien nach dem Spiel hängende Köpfe.  © Arne Dedert/dpa

Lieberknecht setzte zunächst auf seine Stammspieler, brachte erst im Verlauf der zweiten Halbzeit den jüngst zurückgekehrten Luca Pfeiffer aufs Feld. Doch auch der Stürmer, der am Spieltag seinen 27. Geburtstag feierte, schaffte es nicht die Partie zu wenden – sein Kopfball traf in der 65. Minute den Pfosten.

Die Eintracht war durch den umworbenen Vizeweltmeister Randal Kolo Muani in der ersten Halbzeit in Führung gegangen.

Für neun SV-Profis war der Auftritt im Frankfurter Stadtwald eine Premiere in der Bundesliga. Auch bei Lieberknecht, der lange in Braunschweig und Duisburg gearbeitet hatte, löste der Bundesligastart Emotionen aus.

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"Eine kleine Träne habe ich auch verdrückt, als ich bei der Saisoneröffnung war und man sieht da das Lilien-Wappen im Jubiläumsjahr. Das ist schon etwas Besonderes", sagte der 50-Jährige.

Christoph Zimmermann: "Haben eine Reaktion gezeigt"

Darmstadts Christoph Zimmermann (30) - hier im Zweikampf mit Eintracht-Star Randal Kolo Muani (24) - lobte vor allem die Defensivarbeit der Lilien.
Darmstadts Christoph Zimmermann (30) - hier im Zweikampf mit Eintracht-Star Randal Kolo Muani (24) - lobte vor allem die Defensivarbeit der Lilien.  © Arne Dedert/dpa

"Für uns war es extrem wichtig, nach letztem Montag eine Reaktion zu zeigen und sich nicht nur nach dem Spiel bei den Fans entschuldigt zu haben, sondern auch den Worten Taten folgen zu lassen", sagte Abwehrspieler Christoph Zimmermann (30).

"Wir haben sehr gut verteidigt gegen eine Mannschaft mit extremer Offensiv-Qualität. Lindström, Götze, Kolo Muani - sie gehören zur Spitze dieser Liga", betonte Zimmermann. "Bei einer Aktion in der ersten Halbzeit waren wir unachtsam in der Verteidigung. Das wurde dann halt bestraft und deswegen verlieren wir das Spiel."

Darmstadt-Kapitän Fabian Holland konnte seine Enttäuschung nicht gänzlich verbergen. "Wir wollen in der Saison nicht nur gute Spiele machen und alle ein bisschen ärgern, wir wollen auch Punkte mitnehmen", bemerkte der 33-Jährige.

Denn: "Wenn es irgendjemand im Kopf noch nicht bemerkt hatte, dass hier was geht in dieser Saison, dann ist das heute jedem klar geworden."

Die nächste Chance zu punkten, steht für die Darmstädter am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) im ersten Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin an.

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs 2019 in der zweiten Liga konnte der SV98 das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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