Lilien-Fans kündigen krassen Fan-Protest gegen RB Leipzig an
Darmstadt - Ewiges Streitthema Fußball-Investoren! Für das anstehende Bundesliga-Duell zwischen Darmstadt 98 und RB Leipzig haben die Lilien-Fans eine drastische Protestaktion angekündigt.
Wie die Darmstädter Fan-Gruppierung namens Südtribüne Darmstadt auf X (ehemals Twitter) mitteilte, wolle man unter dem Motto "Wir pfeifen auf RB!" die komplette erste Viertelstunde im Bundesliga-Heimspiel (Samstag, 15.30/Sky) am Böllenfalltor jeden Ballbesitz der Leipziger mit einem gellenden Pfeifkonzert begleiten.
Außerdem werde man dem Konstrukt das Leben mit allen Mitteln so schwer wie möglich machen.
In dem Aufruf zum Protest, der auch vom Portal "Faszination Fankurve" veröffentlicht wurde, heißt es dabei unter anderem: "Dass gerade wir als Sportverein Darmstadt 1898 e.V. das perfekte Gegenbeispiel zu diesem Marktingfurz sind, wurde bereits bei vergangenen Duellen deutlich. Bei uns haben ein vielfältiges Vereinsleben, Mitbestimmung, (selbst-)kritischer Diskurs, Fankultur, Freundschaft und Zusammenhalt unabhängig vom sportlichen Ergebnis ihren festen Platz."
Weder beim ersten Projekt RB Salzburg noch in Leipzig hätte man demnach trotz vieler Trophäen die Menschen vor Ort nachhaltig für den Klub begeistern können.
Darmstadt-98-Fans rufen zu Red-Bull-Boykott auf: "Notfalls Wodka pur trinken"!
Im weiteren Verlauf ist von "eiskalt kalkuliertem" und "erkauftem" Erfolg die Rede, der niemals so viel Wert sei wie die sportlichen Errungenschaften des südhessischen Traditionsvereins.
Die Haltung der Lilien-Fanszene gegenüber dem 2009 auf Initiative der Red Bull GmbH gegründeten Klubs ist klar formuliert: "Spiele gegen Leipzig dürfen keine Normalität darstellen"!
Zudem appellieren die Darmstadt-Ultras an alle Fans, die den Fußball lieben, das Getränk Red Bull zu boykottieren und den Wodka "notfalls halt mal pur" zu trinken.
Bereits beim ersten Bundesliga-Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Saison 2016/17 präsentierten die Fans des SV Darmstadt 98 ihre Abneigung gegenüber dem Red-Bull-Konstrukt.
Damals erklärte man die neunte Spielrunde der Bundesliga zum "Traditionsspieltag", für den im Vorgang mit Retro-Plakaten geworben hatte und für den das Stadionmagazin extra in einer Old-School-Version abgedruckt wurde. Außerdem wurden die Wappen im Nostalgie-Stil auf die Anzeigetafel projiziert und der Spielstand per manueller Schiebetafel dargestellt - eine kreative Art des Protestes.
Es bleibt zu hoffen, dass es auch dieses Mal bei den friedlichen Formen der Kritik an den Rasenballsportler bleibt und das Treiben auf dem Feld die Hauptrolle übernimmt.
Titelfoto: Roland Holschneider/dpa