Lilien-Coach Lieberknecht gibt bemerkenswertes Interview nach verpasster Aufstiegschance: "Leck mich am A…."
Hannover/Darmstadt - Durch die 1:2-Niederlage bei Hannover 96 hat der SV Darmstadt 98 die nächste Chance im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Lilien-Coach Torsten Lieberknecht (49) gab im Anschluss ein aus vielen Gründen bemerkenswertes Interview.
"Heute nehme ich das gerne auf meine Kappe, dass wir verloren haben. Die Mannschaft soll komplett in Ruhe gelassen werden. Wir wissen, wir haben 34 Spieltage. Darmstadt 98 hat aus meiner Sicht nicht das Recht, heute schon aufzusteigen", erklärte Cheftrainer Lieberknecht nach der ärgerlichen Niederlage in Hannover.
Stark, wie sich der 49-Jährige nach dem eher mauen Auftritt seiner Jungs an den Sky-Mikrofonen sofort vor die Mannschaft stellte und die Situation völlig entspannt einordnete.
"Wir hätten mit mehr Mut, mit mehr Leck-mich-am-Arsch-Haltung spielen müssen", fasste der Pfälzer anschließend noch einmal zusammen.
In einer hitzigen Schlussphase verloren die Südhessen zudem zwei wichtige Leistungsträger für den nächsten Versuch, den Aufstieg in die 1. Bundesliga am kommenden Freitag gegen den 1. FC Magdeburg (18.30 Uhr/Sky) zu fixieren.
Matthias Bader (25) und Braydon Manu (26) sahen jeweils die Gelb-Rote Karte und sind für die folgende Partie gesperrt.
Darmstadt-98-Coach Torsten Lieberknecht lobt Schiedsrichterleistung von Sascha Stegemann
Trotzdem ist Lieberknecht sich sicher, dass sein Team aufsteigen wird. "Wir werden es auch tun. Am Freitag werden wir zurückschlagen", kündigte Lieberknecht an. Dies sei "keine Parole". Man werde "ein massives Spiel" zeigen.
Und auch die Platzverweise sowie einen streitbaren, nicht gegebenen Handelfmeter für seinen Klub kritisierte Lieberknecht nach der Begegnung nicht, sondern lobte vielmehr die gute Schiedsrichterleistung von Sascha Stegemann (38).
Gerade nach den letzten Wochen und den heftigen Diskussionen um Stegmanns Auftritt im Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum (1:1) ein positives sowie schützendes Signal in Richtung des Unparteiischen, das sicher guttut.
Für Lieberknechts Interview nach solch einem nervenaufreibenden Aufstiegskrimi gab es auch im Sky-Studio von TV-Experte und Ex-Profi Sören Gonther (36) besondere Anerkennung, der dessen außerordentlich besonnene und souveräne Art lobte. Vor allem vor dem Hintergrund, wie viel für die Darmstädter am heutigen Sonntag auf dem Spiel stand.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa