Desolate Lilien sorgen bei 0:6-Klatsche gegen Hoffenheim für Riesen-Ärger von Fans und Trainer
Darmstadt - Vorerst ein letztes Mal 1.-Liga-Fußball am Böllenfalltor, hieß es an diesem Sonntagnachmittag für den SV Darmstadt 98, weshalb sich die Lilien gegen die TSG Hoffenheim angemessen von ihren Heimfans verabschieden wollten. Doch daraus wurde mal so gar nichts.
Gleich zu Beginn überrannten die Gäste der TSG Hoffenheim den SVD förmlich und gingen durch einen Doppelschlag von Ihlas Bebou (2. Minute) und Maximilian Beier (6.) früh mit 2:0 in Führung.
Auch in der Folge fanden die Hausherren zu keinem Zeitpunkt in die Partie und kassierten dementsprechend in der 22. Minute sogar das 0:3. Pavel Kaderabek setzte die Kugel aus spitzem Winkel sehenswert in selbigen des Darmstädter Kastens.
Aber damit noch lange nicht genug: Nur vier Zeigerumdrehungen später nickte Ozan Kabak einen Eckball von Andrej Kramaric entspannt zum 4:0 aus Sicht der Gäste ein (26.).
Kurz vor dem erlösenden Halbzeitpfiff erhöhte die entfesselnd aufspielende Matarazzo-Elf dann abermals. Dieses Mal legte Bebou für Beier auf, der seinen Doppelpack zum Pausenstand von 5:0 schnürte (44.). Es hallten enttäuschte Pfiffe der Lilien-Anhänger durchs Merck-Stadion am Böllenfalltor - eine desolate Vorstellung!
Lilien-Coach Torsten Lieberknecht brockt blamable Niederlage gegen Hoffenheim Negativrekord ein
Und auch der zweite Durchgang ging weiter, wie der erste aufgehört hatte. Bebou wackelte Darmstadts Defensive viel zu einfach aus und versenkte das Leder eiskalt - 6:0 TSG (51.)!
Die Fans quittierten den unwürdigen Auftritt der Lieberknecht-Schützlinge erneut mit einem gellenden Pfeifkonzert und kehrten dem Spielfeld den Rücken zu. Der Trainer selbst boxte vor Wut beinahe ein Loch in die Plexiglasscheibe auf seiner Trainerbank.
Bei der blamablen 0:6-Niederlage blieb es dann schlussendlich, die zu allem Überfluss dafür sorgte, dass Chefcoach Lieberknecht aufgrund der siebten Heimspielpleite in Folge einen bitteren Negativrekord für Trainer aufstellte. Noch nie hatte ein Übungsleiter zuvor sieben Heimpartien in Serie verloren!
Die Kraichgauer konnten sich hingegen durch den Kantersieg doch noch eine Ausgangslage verschaffen, von der aus sie am letzten Spieltag den sechsten Platz von Eintracht Frankfurt angreifen können.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen dem SV Darmstadt 98 und der TSG 1899 Hoffenheim
Bundesliga, 33. Spieltag
Darmstadt 98 - TSG 1899 Hoffenheim 0:6 (0:5)
Darmstadt 98: Brunst - Ja. Müller, Klarer, Maglica - Nürnberger (56. Holtmann), Marvin Mehlem, Karic (81. Kempe) - Justvan, Honsak (46. K. Gjasula) - Vilhelmsson (46. Seydel), Skarke (72. A. Müller)
TSG 1899 Hoffenheim: O. Baumann - Kabak (46. Drexler), Grillitsch, Akpoguma - Kaderabek, Stach (46. Tohumcu), Bülter (72. Jurásek) - Prömel, Kramaric - Bebou (85. Weghorst), Beier (72. F.O. Becker)
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Zuschauer: 17.810 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Bebou (2.), 0:2 Beier (6.), 0:3 Kaderabek (22.), 0:4 Kabak (26.), 0:5 Beier (44.), 0:6 Bebou (51.)
Gelbe Karten: Ja. Müller (5), Skarke (7), K. Gjasula (6) / -
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa