Darmstadts Sieglos-Serie geht weiter: Lilien-Coach Lieberknecht komplett bedient!
Darmstadt/Heidenheim - Vier Standard-Gegentore in zwei Spielen machen in der Summe null Punkte. Der SV Darmstadt 98 belohnt sich bei Mitaufsteiger Heidenheim erneut nicht. Trainer Lieberknecht ist bedient.
Torsten Lieberknecht (50) wusste, was ihn erwarten würde. In seinem Eingangsstatement bei der Pressekonferenz nach der 2:3-Niederlage bei Mitaufsteiger 1. FC Heidenheim wollte der Coach des SV Darmstadt 98 nicht ausführlich über die Schwächen seines Teams nach ruhenden Bällen sprechen.
"Bevor die Fragen kommen", begann er. "Klar, wir haben drei Gegentore nach Standards bekommen und haben in diesen Situationen auch ein Fehlverhalten gezeigt. Auf der anderen Seite waren die Standards auch mit einer Präzision und Schärfe geschlagen, die es einem schwer machen, sie zu verteidigen."
Die Probleme sind jedoch nicht zum ersten Mal aufgetreten. Schon beim 0:1 am Spieltag davor gegen den 1. FC Köln fiel der Gegentreffer, der die Niederlage besiegelte, nach einem Eckball.
"Wir haben jetzt zwei Spiele durch vier Standard-Gegentore verloren, das ist einfach bitter", sagte Routinier Klaus Gjasula (33). "Spiele, in denen man unterlegen ist, verliert man meistens. Aber wenn man besser ist, dann muss man etwas mitnehmen - besonders gegen einen Konkurrenten."
Darmstadt 98 steckt im Abstiegskampf der Bundesliga und hofft auf die zwei verbleibenden Partien
Die Lilien hatten mehr Ballbesitz, gaben mehr Schüsse ab und lagen nach einem 0:1-Rückstand zwischenzeitlich sogar in Führung. Alle drei Gegentore fielen jedoch nach ruhenden Bällen.
"Dass Heidenheim gute Standards schießt, das weiß jeder. Die Art und Weise, wie wir verlieren, ist denkbar unglücklich", sagte Torhüter Marcel Schuhen (30) und Lieberknecht ergänzte: "Standards gehören zum Fußball dazu, wir haben sie nicht verteidigt und Heidenheim hat sie vollendet."
Vor der Weihnachtspause steht für die seit sieben Bundesliga-Spielen sieglosen Darmstädter noch das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg und die Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim an. "Es wäre schön, wenn sich die Jungs mal wieder belohnen", sagte Lieberknecht. Der Rückstand auf Heidenheim ist durch die Niederlage bereits auf fünf Zähler angewachsen.
"Ich bin sehr niedergeschlagen und werde mit Sicherheit ein paar Tage mehr brauchen als sonst, um das zu verdauen", sagte Lieberknecht. "Jetzt aber zu denken, es ist schon alles entschieden, dazu ist es noch viel zu früh." Sein Motto für die kommenden Wochen lautet: "Punkte dort holen, wo keiner mit uns rechnet. Und jetzt kommt der VfL Wolfsburg", so der 50-Jährige. Zumal sich auch die Niedersachsen in einer Negativspirale befinden.
Titelfoto: Tom Weller/dpa