Zoff bei Darmstädter Aufstiegshelden: Lieberknecht geht Ex-Sportchef Wehlmann an!
Darmstadt - Nachdem der Abstieg von Darmstadt 98 in die 2. Liga wohl nicht mehr zu verhindern ist, befinden sich die Südhessen in der Ursachenforschung.
Ein Grund ist der Kader der Lilien, der ganz offensichtlich den Ansprüchen des Oberhauses im deutschen Fußball nicht genügt.
Zwar wurde in der Winterpause nachgebessert. Von den Neuzugängen, die alle auf Leihbasis ans Böllenfalltor wechselten, schlug allerdings lediglich Julian Justvan (26) ein.
Dafür, dass nicht noch mehr unternommen wurde, machte Trainer Torsten Lieberknecht (50) in der Pressekonferenz nach dem verlorenen Spiel gegen Mainz 05 nun erstmals öffentlich auch Carsten Wehlmann (51) mitverantwortlich.
Zur Erinnerung: Wehlmann hatte als damaliger Sportlicher Leiter der Darmstädter maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Lilien im vergangenen Sommer. Dann folgte im Dezember die überraschende Trennung.
Wehlmann hatte Ende des Jahres gerade noch fristgerecht seine Kündigung zum 31. März 2024 eingereicht, woraufhin ihn Darmstadt 98 mit sofortiger Wirkung freistellte. Mittlerweile ist er Sportchef bei Holstein Kiel.
Darmstadt 98 soll neuen Sportchef gefunden haben
Dass Wehlmanns Abgang keineswegs reibungslos verlief, das ließ Lieberknecht nun durchblicken. So hätten die Verantwortlichen bei den Lilien - zu denen natürlich auch Wehlmann gehörte - Ende Dezember eine neunstündige Sitzung zur Kaderplanung abgehalten. Nur zwei Tage später reichte Wehlmann die Kündigung ein.
"Das mussten viele Leute mit Herzblut auffangen. Wir mussten durch diese Entscheidung noch mehr Energie reinbringen", schildert Lieberknecht nun die unbefriedigende Situation, ohne Sportlichen Leiter in die Rückrunde zu gehen.
Immerhin: Laut Kicker sind die Darmstädter bei der Suche nach einem Nachfolger für Wehlmann wohl fündig geworden.
Demnach soll der Engländer Paul Fernie (36), der zurzeit beim abstiegsbedrohten Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden die Geschicke lenkt, im Sommer übernehmen und die Lilien fit für die 2. Liga machen.
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