Aufregung um zurückgenommenes Last-Second-Goal: Lilien-Coach Lieberknecht stürmt auf Platz
Bremen - Es hätte so schön sein können! Der SV Darmstadt 98 bekommt den Last-Second-Siegtreffer zum 2:1 über Werder Bremen durch den VAR nachträglich aberkannt. Die Diskussionen liefen anschließend auf Hochtouren.
Gleich zweimal kassierte der VAR im Nachgang ein Tor von Darmstadts Angreifer Tim Skarke ein (79. Spielminute und 90.+9).
Zweimal lag der Keller in Köln bei seinen Entscheidungen allerdings trotz großer Aufregung laut Regelwerk auch komplett richtig. Es blieb also beim 1:1-Unentschieden im Weser-Stadion.
War es beim ersten Treffer noch eine indiskutable Abseitsstellung, so ging es vor allem aufgrund des zweiten nicht gegebenen Tores im Anschluss heiß her. Es wäre das entscheidende seiner Art zum 2:1 für die Lilien in der letzten Sekunde der Nachspielzeit gewesen, das aufgrund eines Handspiels zurückgenommen wurde.
Eigentlich war Skarkes Arm bei der Aktion eng angelegt an seinem Bauch gewesen. Zudem schoss Bremens Keeper Michael Zetterer den Ball Skarke an den Unterarm. Hand war es letztlich trotzdem, weil die Regel besagt, dass in jedem Fall auf Handspiel entschieden wird, wenn unmittelbar daraus ein Torerfolg entsteht.
Sky-Experten verstehen Torsten Lieberknechts emotionale Reaktion
Torsten Lieberknecht (50), der eine Gelb-Sperre auf der Tribüne absitzen musste, sah dies wohl nicht ganz so, stürmte nach dem Abpfiff auf das Feld und war vor lauter Wut kaum noch einzufangen. Selbst die Bremen-Kicker sprachen nach der Partie von einer extrem harten Entscheidung zuungunsten der Südhessen.
Der Cheftrainer der Darmstädter ließ seinen Emotionen im späteren Sky-Interview freien Lauf. "Die Regel ist ein Riesen-Skandal und dürfte hier niemals Anwendung finden, das ist das, wo du emotional am Rad drehst", so Lieberknecht. Vor allem, dass die Regel in solchen Fällen nur bei Angreifern und nicht bei Abwehrspielern geahndet wird, sorgte auch im Sky-Studio bei Didi Hamann (50) und Erik Meijer (54) für erhitzte Gemüter.
Erstmeldung vom 24. Februar, 18.18 Uhr, zuletzt aktualisiert um 18.36 Uhr.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa