Verwirrung um neuen Drittliga-Trainer: Eigentlich hat er woanders unterschrieben

Mannheim/Regensburg - Die Freude bei Waldhof Mannheim war am Donnerstag groß, nach der Trennung von Trainer Bernhard Trares (59) gleich einen neuen Coach gefunden zu haben. Doch bei der Vorstellung von Dominik Glawogger (35) rieben sich die Verantwortlichen vom SSV Jahn Regensburg etwas verwundert die Augen.

Dominik Glawogger (35) war zuletzt bei Teutonia Ottensen als Trainer tätig. Jetzt soll er Mannheim vor dem Absturz aus der 3. Liga retten.
Dominik Glawogger (35) war zuletzt bei Teutonia Ottensen als Trainer tätig. Jetzt soll er Mannheim vor dem Absturz aus der 3. Liga retten.  © IMAGO / Hanno Bode

Denn eigentlich besitzt der Österreicher als U19-Coach beim Zweitligisten ab 1. Juli dieses Jahres einen Vertrag und soll an seine bereits erzielten Erfolge im Jahn-Nachwuchs anknüpfen.

"Der SV Waldhof Mannheim und Dominik Glawogger haben uns am heutigen Donnerstagfrüh über das Engagement informiert. Wir freuen uns darüber, dass Dominik diese Chancen beim Drittligisten Waldhof Mannheim erhalten hat", sagte Christian Martin (44), Leiter des Nachwuchses in Regensburg, der "Mittelbayerischen Zeitung".

Martin betonte, dass Glawogger ab 1. Juli bei seinem Verein unter Vertrag stehe und dass er davon ausgeht, dass er seinen neuen Job dann auch antritt.

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"Der SSV Jahn beobachtet dennoch die Entwicklung in den kommenden Wochen und bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor", meinte Martin vielsagend weiter.

Klingt danach, als sei sich der Klub nicht ganz sicher, ob Glawogger im Badischen tatsächlich nur als "Feuerwehrmann" den Absturz in die Regionalliga verhindern soll und dann wieder geht.

Dominik Glawogger soll im Juli im Nachwuchs beim SSV Jahn Regensburg beginnen

Eigentlich hat der Österreicher aber ab Juli einen Vertrag im Nachwuchs beim SSV Jahn Regensburg unterschrieben.
Eigentlich hat der Österreicher aber ab Juli einen Vertrag im Nachwuchs beim SSV Jahn Regensburg unterschrieben.  © Marcus Brandt/dpa

Sollte er den Klassenverbleib schaffen, wäre das aus Waldhof-Sicht auch recht ungewöhnlich. Aber ungewöhnlich ging es in den vergangenen Tagen beim Drittliga-Klub ohnehin zu.

Denn binnen 48 Stunden wurde erst der Abschied von Sportchef Anthony Loviso (34) verkündet, wenig später die Verpflichtung von Sportgeschäftsführer Gerhard Zuber (49) und Sportdirektor Mathias Schober (49) bekannt gegeben.

Die neue sportliche Spitze entließ dann als erste Amtshandlung Trares und präsentierte Glawogger als Nachfolger.

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Der Österreicher startete seine Trainer-Karriere 2015 bei den Stuttgarter Kickers, arbeitete später in seinem Heimatland als Geschäftsführer Sport, ehe er im Nachwuchs von Holstein Kiel (2018-2020) und eben vom SSV Jahn (2021/22) landete.

Dort wurde er in der U17-Regionalliga Bayern Meister mit seinem Team. Von Juli 2023 bis Februar 2024 war er schließlich als Trainer bei Regionalligist Teutonia Ottensen tätig, anschließend bis jetzt vereinslos.

Mannheim steht mit 38 Punkten auf dem 16. Platz und damit nur ganz knapp über dem Strich der Abstiegsränge. Hinter den Badenern lauert der VfB Stuttgart II mit 37 Zählern.

Mit den Partien gegen 1860 München, Hannover 96 II und die VfB-Bubis stehen direkte Duelle jetzt auf dem Plan, ehe Mannheim mit Energie Cottbus, Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld das Spitzen-Trio der 3. Liga bespielt und damit zum Zünglein an der Aufstiegswaage werden könnte.

Titelfoto: IMAGO / Hanno Bode

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