War eine folgenschwere Transferpanne Mitgrund für Stilz-Abschied bei Jahn Regensburg?

Regensburg - Am zurückliegenden Freitag hatte der SSV Jahn Regensburg das Aus von Roger Stilz (45) verkündet. War eine Transferpanne ein Mitauslöser für die Trennung zwischen dem Zweitligisten und dem Geschäftsführer Sport?

Roger Stilz (45) und der SSV Jahn Regensburg hatten sich Ende der vergangenen Woche dazu entschieden, nach wenigen Monaten getrennte Wege zu gehen.
Roger Stilz (45) und der SSV Jahn Regensburg hatten sich Ende der vergangenen Woche dazu entschieden, nach wenigen Monaten getrennte Wege zu gehen.  © Daniel Löb/dpa

Der 45-Jährige war erst seit dem 1. Dezember des vergangenen Jahres im Amt, hatte zum damaligen Zeitpunkt die Nachfolge von Christian Keller (43), den es zum 1. FC Köln gezogen hatte, angetreten.

Knapp zehn Monate später folgte überraschend die den Angaben zufolge einvernehmliche Trennung. Stilz habe demnach aus "persönlichen Gründen" um eine vorzeitige Auflösung des Arbeitspapiers gebeten. Dem war vom Klub zugestimmt worden.

Wie die Mittelbayerischen Zeitung nun berichtet, könnte auch eine Panne im Sommertransferfenster eine Rolle gespielt haben. Wie die Regensburger selbst mitteilten, wird Leihakteur Sarpreet Singh (23), der am 27. Juli vom FC Bayern München für eine weitere Spielzeit ausgeliehen worden war, in diesem Jahr nicht mehr auflaufen können.

Zusammenbruch bei Drittliga-Partie: Spieler ist "stabil und ansprechbar"!
SSV Jahn Regensburg Zusammenbruch bei Drittliga-Partie: Spieler ist "stabil und ansprechbar"!

Der Grund ist nicht etwa eine zuletzt hartnäckige Schambeinentzündung des Mittelfeldspielers, diese ist überwunden und Singh wieder fit, sondern ein formaler Fehler bei der "Anzeige des leihweisen Transfers" gegenüber der Deutschen Fußball-Liga.

Diese sei schlichtweg nicht fristgerecht erfolgt. Die Folge für Spieler und Verein: Erst im kommenden Winter und der mit dem Transferfenster verknüpften nächsten Registrierungsperiode kann diese entsprechend nachgeholt werden.

Sarpreet Singh bis Saisonende an SSV Jahn Regensburg ausgeliehen - Vertrag beim FC Bayern bis 2024

Schwerer Schlag für Spieler und Team: Sarpreet Singh (23) wird für den SSV Jahn Regensburg in diesem Jahr nicht mehr auf dem Feld stehen können.
Schwerer Schlag für Spieler und Team: Sarpreet Singh (23) wird für den SSV Jahn Regensburg in diesem Jahr nicht mehr auf dem Feld stehen können.  © Matthias Balk/dpa

"Wir sind sehr unglücklich über die Abläufe und Umstände, die zu dieser Situation geführt haben. Im persönlichen Dialog mit Sarpreet Singh haben wir den Sachverhalt erläutern und insbesondere unser Bedauern zum Ausdruck bringen können", wird Hans Rothammer, Vorstandsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg e.V., zum folgenschweren Fehler der zuständigen Verantwortlichen zitiert.

Auch Co-Übungsleiter Mersad Selimbegovic (40) zeigte sich mit der bitteren Situation alles andere als zufrieden, schließlich fehlt dem Trainerteam in den kommenden Wochen eine wichtige Option. In der zurückliegenden Saison war Singh in 25 Partien der 2. Bundesliga immerhin an 13 Toren beteiligt, netzte fünfmal selbst und legte acht Treffer auf.

"Das war natürlich auch für uns ein schwerer Schlag, den wir gemeinsam mit Sarpreet erst einmal verkraften mussten", erklärte der 40-Jährige. Man werde laut Selimbegovic den gemeinsamen Blick nun nach vorne richten und "in engem Austausch mit Sarpreet das Beste aus der Situation machen".

Banner, Tränen, Tore, Gesten: So lief das erste Spiel nach dem Tod von Agyemang Diawusie
SSV Jahn Regensburg Banner, Tränen, Tore, Gesten: So lief das erste Spiel nach dem Tod von Agyemang Diawusie

Derzeit liegt Regensburg in der Liga nach neun absolvierten Spielen mit elf Punkten (drei Siege, zwei Remis, vier Niederlagen) auf dem elften Tabellenplatz, im DFB-Pokal geht es in der zweiten Runde zudem gegen Fortuna Düsseldorf zur Sache.

Der Vertrag des neuseeländischen Nationalspielers beim FC Bayern läuft noch bis zum Sommer 2024. Seine Zukunft ist alles andere als gewiss - was die Zeit, die er nun zum Zuschauen verdammt sein wird, wohl noch erschweren dürfte.

Titelfoto: Daniel Löb/dpa

Mehr zum Thema: