Weil er patzte: Fürth-Trainer macht Jung-Keeper komplett rund - und reagiert!
Fürth - Diese Worte hatten sich gewaschen! Nach dem späten 1:1-Ausgleich gegen den SC Paderborn polterte Greuther Fürths Trainer Alexander Zorniger (56) öffentlich und im großen Stil gegen seinen Jung-Keeper Nahuel Noll (21)!
Dass dieser Bock auf seine Kappe geht, dürfte Nahuel Noll selbst schnell realisiert haben. Nach einem Rückpass wurde Fürths Torwart von Adriano Grimaldi (33) sofort angelaufen.
Noll brauchte zu lange für eine Entscheidung, schoss den pressenden Paderborner an, der den Abpraller mühelos im Fürther Gehäuse versenkte. 1:1, der Ausgleich zehn Minuten vor Schluss, Fürth um den Lohn gebracht.
Und der Schuldige war für Trainer Zorniger sofort ausgemacht: Nahuel Noll, der erst im Sommer per Leihe von 1899 Hoffenheim kam und sein viertes Profispiel bestritt.
Doch Zorniger kannte keine Gnade, schlachtete im Sky-Interview die entscheidende Szene aus: "Seine Leistung ist so, dass er das 1:1 verschuldet hat. Ich bin maßlos geladen, so geladen wie selten."
Der aufgebrachte Fürth-Trainer weiter: "Ich bin sehr zurückhaltend grundsätzlich mit Kritik an meinen Spielern, aber das ist eine inakzeptable Situation."
Alexander Zorniger poltert nach Patzer gegen Nahuel Noll und entschuldigt sich einen Tag später
Doch wäre die harsche öffentliche Kritik nicht schon genug, holte Zorniger zum großen Rundumschlag aus: "Den Fehler sollte er nicht noch einmal machen, sonst kann sein Berater gerne bei mir anrufen und fragen, warum er nicht spielt."
Später kanzelte er dem bemitleidenswerten Noll, der nach Spielschluss von seinen Teamkollegen in den Arm genommen werden musste, stellvertretend für die "Arroganz" der "jungen Spritzer" ab.
Fakt ist: Trotz einiger Unsicherheiten war es der vierte Auftritt im Fürth-Trikot für Noll, der bis dahin keinen groben Schnitzer drin hatte. Zornigers Kritik in der Form und dem Ausmaß - komplett überzogen!
Zumal Fürth bis dahin einen gelungenen Saisonstart ohne Niederlage hingelegt hatte.
Die heftige Schelte blieb in der Fußballwelt nicht unbemerkt, selbst Bayern-Ersatzkeeper Sven Ulreich (36) sah sich genötigt die Kritik an seinem jungen Leidensgenossen einzuordnen: "Unfassbar solch eine Aussage von einem Trainer in der Öffentlichkeit."
Am Sonntag-Mittag reagierte Zorniger auf die Kritik. In einem Social-Media-Video des Klubs bekannte er, dass er mit der "Wortwahl total daneben gelegen" habe. "Mir sind die Emotionen total durchgegangen [...] das war überhaupt nicht notwendig, ich bin weit über das Maß hinausgegangen, was mir als Trainer zusteht."
Erstmeldung: 11.23 Uhr, aktualisiert: 14.24 Uhr
Titelfoto: Bildmontage: Jens Niering/dpa; IMAGO / Zink