Zwei Seiten der Medaille bei Dynamo: Was an neun Rückständen gut und schlecht ist

Dresden - Eine Medaille hat immer zwei Seiten, eine glänzende und eine eher matte. Vorgezeigt wird nur die schöne, die andere bleibt meist im Dunkeln. Dabei ist gerade an ihr sehr viel zu erkennen. Das trifft auch auf Dynamo Dresden zu. TAG24 hat drei Statistiken von beiden Seiten beleuchtet.

Torschützen

Gut: Vinko Sapina war beim 4:2-Sieg in Sandhausen der zwölfte Torschütze im 16. Saisonspiel. So viele unterschiedliche kann kein anderer Drittligist aufweisen. Das zeigt: Dynamo ist nur schwer ausrechenbar, weil nahezu jeder treffen kann. Top-Torjäger Christoph Daferner liegt schon bei zehn Treffern, führt die Torschützenliste an.

Die weiteren Schützen: Tony Menzel, Robin Meißner (je 4), Stefan Kutschke (3), Jonas Oehmichen (2), Oliver Batista Meier, Jakob Lemmer. David Kubatta, Philip Heise, Niklas Hauptmann, Jonas Sterner und Sapina (je 1). Stark: Es gab bereits neun Joker-Tore.

Schlecht: Nur "Daffi" trifft beständig. Und: Es gibt einen statistischen Wert namens Expected Goals, also die möglichen Tore. Daraus lassen sich auch die möglichen Zähler errechnen. Hier steht Dynamo auf Rang eins. Die SGD hat die meisten Möglichkeiten, hat aber nach dieser Berechnung acht Punkte zu wenig erzielt. Heißt: Die Chancenverwertung ist noch ausbaubar, die SGD lässt zu viel liegen.

Christoph Daferner (26) ist der Torgarant der SGD. Sein Treffer zum 3:0 gegen Osnabrück war Tor Nummer acht, inzwischen steht der Stürmer bei zehn Ligatoren.
Christoph Daferner (26) ist der Torgarant der SGD. Sein Treffer zum 3:0 gegen Osnabrück war Tor Nummer acht, inzwischen steht der Stürmer bei zehn Ligatoren.  © Picture Point/Gabor Krieg

Rückstände

Gut: Die Moral in der Mannschaft stimmt. Bereits neunmal lag Dynamo in dieser Spielzeit mit 0:1 zurück, hat dann aber noch zwölf Punkte geholt. Gegen Cottbus (4:2), gegen Hannover (2:1) und jetzt in Sandhausen (4:2) wurde gewonnen. Gegen Essen (3:3), in Ingolstadt und gegen Saarbrücken (je 1:1) ein Zähler geholt - Ligaspitze.

Schlecht: Eben jene neun Rückstände. Rechnet man das 0:0 gegen Aachen hinzu, führte Dresden in dieser Saison erst sechsmal. Das ist zu wenig für ein Spitzenteam, auch wenn fünf Siege und ein Remis heraussprangen. Dresden muss von Beginn an wach sein, nicht erst nach einem Rückstand Gas geben. Dass es sich mit einem 1:0 im Rücken leichter spielen lässt, zeigt eine andere Statistik: Saisonübergreifend ging Dynamo 25-mal in Führung, gewann 23 Partien und holte zwei Unentschieden.

Zweimal schlecht: Das Tor von Dominic Baumann (29) in Sandhausen war der neunte 0:1-Rückstand der Saison und erneut eins nach einem Standard.
Zweimal schlecht: Das Tor von Dominic Baumann (29) in Sandhausen war der neunte 0:1-Rückstand der Saison und erneut eins nach einem Standard.  © picture point/Sven Sonntag

Standards

Gut: Offensiv ist der Knoten geplatzt. Das 3:0 von Daferner in Osnabrück am 14. Spieltag war der erste Treffer nach einem ruhenden Ball. Ein Freistoß brachte danach gegen Saarbrücken den Punkt durch Kubatta, in Sandhausen fielen die Tore drei (Sapina) und vier (Oehmichen) nach ruhenden Bällen.

Schlecht: Es gab auch bereits sechs Gegentore nach Standards - in Köln (2:1), gegen Cottbus (4:2), gegen Hannover (2:1), in Ingolstadt (1:1) und zwei jetzt in Sandhausen (4:2). Bis auf Ingolstadt kostete das zwar keine Zähler. Besser verteidigt werden müssen die ruhenden Bälle trotzdem.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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