Zu viel Neue als Grund für Dynamos Pleite? Anfang: "Das akzeptiere ich nicht!"
Dresden - Viel war es nicht, was Dynamo beim 0:1 im Viertelfinale des Sachsenpokals gegen Zwickau anbot. Es fehlte vor allem am Zusammenspiel und an der Power nach vorn. Gegen einen clever verteidigenden FSV war das am Ende zu wenig. Die SGD fährt jetzt mit zwei Heimniederlagen am Stück zum Kracher nach Osnabrück.
Vielleicht waren es auch die vielen Wechsel, die Dynamo Dresdens Trainer Markus Anfang (48) vollzog. Lediglich Tim Knipping (30), der zur Pause mit einer Fleischwunde am Fuß rausmusste, und Max Kulke (22) waren vom Bayreuth-Spiel übrig geblieben.
Neun Neue standen auf dem Feld. Mit Keeper Kevin Broll (27), Akaki Gogia (31), der bis zu seiner Auswechslung ganz blass blieb, Paul Lehmann (18), Jonas Oehmichen (19), Manuel Schäffler (34) und Kevin Ehlers (22) spielten gleich sechs Mann das erste Mal überhaupt von Beginn an in diesem Kalenderjahr.
"Das akzeptiere ich nicht. Das wäre die schlechteste Ausrede", sagte Anfang nach dem Spiel auf die Rotation als möglichen Grund für die schwache Leistung angesprochen.
"Die Jungs trainieren seit zehn Monaten zusammen. Wenn sie sich jetzt noch nicht kennen, wann wollen sie sich dann kennenlernen?" Sie trainieren täglich zusammen, kennen die Abläufe, die Idee des Trainers. Umsetzen konnten sie diese aber so gut wie nie.
Auch, weil der FSV Zwickau gleich mit seiner ersten Aktion zuschlug. Einen Freistoß von Patrick Göbel (29) köpfte Jan Löhmannsröben (31, 9. Minute) ein. "Wir waren in den ersten zehn Minuten nicht wach. Das hat aber etwas mit Konzentration zu tun, wir haben den Raum nicht besetzt", so Anfang.
Fehlende Durchschlagskraft als weiterer Grund für Dynamo Dresdens Pokal-Aus
"Wir sind dann 80 Minuten lang angelaufen und mussten halt versuchen, das Tor zu machen. Da muss man einfach sagen, waren wir nicht durchschlagskräftig, haben uns nicht durchgesetzt. Wenn, dann war es Dennis Borkowski (21), der mal ins Eins-gegen-Eins gegangen ist", erklärte der Coach.
Dresden fand auch in der zweiten Halbzeit gegen tief stehende Zwickauer keine Lösungen. "Wir haben alles versucht, um Torgefahr zu erzeugen. Wir haben Zwickau beherrscht, aber du musst halt deine Tore machen", ärgerte sich Anfang.
Es mangelte zwar nicht am Willen, aber weiterhin an Ideen. Zwei Möglichkeiten durch Schäffler (80.) und den eingewechselten Patrick Weihrauch (29. 85. Minute) waren am Ende viel, viel zu wenig, um den FSV in Gefahr zu bringen.
Wenn es etwas Positives gibt, dann das: Dresden hat jetzt nur noch über die Liga die Chance auf den DFB-Pokal. Dort muss die SGD unter die ersten Fünf. Das heißt ab sofort Vollgas bis zum letzten Spieltag. Und vielleicht springt am Ende mehr als Rang fünf heraus...
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel