Wochen der Wahrheit beginnen: Heute heißer Dynamo-Tanz in Saarbrücken
Dresden - "Wer A sagt, muss auch B sagen", heißt es so schön in einem Sprichwort. Markus Anfang (48) will aber A wie Aufstieg auch weiterhin nicht in den Mund nehmen. Dynamos Coach bevorzugt auch weiterhin lieber das B wie Besserwerden.
Während ehemalige Dynamo-Größen wie Hans-Jürgen Kreische (75) und Michael Hefele (32) beim Geburtstags-Talk in der Schauburg den Aufstieg noch in dieser Saison forderten, will Anfang noch nicht darüber reden.
Zumindest in einem Punkt nachvollziehbar: Vor der SGD liegen die Wochen der Wahrheit, mit Spielen gegen die direkten Konkurrenten Saarbrücken, Waldhof Mannheim, Freiburg II und Wiesbaden. Angefangen am heutigen Freitag (19 Uhr) im Saarland.
Für Dynamos Coach ist das Spiel beim direkten Tabellennachbarn eher so etwas wie eine "Belohnung" für die bisher gespielte Rückrunde. Die kann sich mit neun Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage definitiv sehen lassen. Holst du in den nächsten vier Spielen aber nichts, kannst du dir auch den Aufstieg abschminken.
"Wir haben uns das ein Stück weit erarbeitet. Wenn wir nicht so ein Spiel vor der Brust hätten, hätten wir nicht so eine gute Rückrunde gespielt", erklärt Anfang.
Und weiter: "Dafür spielst du Fußball, darauf freust du dich. Wir wollen mit der Überzeugung in Saarbrücken antreten, da Punkte mitzunehmen. Das ist unser Ziel, wir wollen uns Woche für Woche ein Stück weiterentwickeln."
Dynamo Dresden: Markus Anfang hat Vertrauen in seine Mannschaft
Umso besser, dass Ahmet Arslan (29) für seine Provokation beim Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen, die zur Roten Karte für Björn Rother (26) führte, kein Nachspiel befürchten muss und auch am Freitag unbeschwert seine beeindruckende Bilanz (19 Tore/neun Vorlagen) ausbauen kann.
Ohnehin gibt es für Anfang nicht viele Gründe, an seiner erfolgreichen Elf zu schrauben. "Wenn eine Mannschaft sich gut präsentiert und du hast das Gefühl, dass die jeweiligen Positionen auf den Gegner passen, dann kannst du sie auch lassen", gibt der 48-Jährige zu: "Die endgültige Entscheidung triffst du aber erst vor dem Spiel, immer in dem Glauben, dass es das Beste ist für die Mannschaft."
Knapp eine Stunde vor Spielbeginn wird man also wissen, wer den gesperrten Kyu-Hyun Park (21) auf der linken Abwehrseite ersetzt. Fest steht dagegen, dass sich Stefan Drljaca (23) nach seinem dicken Patzer gegen Essen wieder beweisen darf.
Anfang: "Wenn man isoliert einen Fehler sieht, müsste man reagieren. Es gehört aber auch dazu, dass sich die Spieler nicht aus der Ruhe bringen lassen und weitergemacht haben, auch 'Drille'. Er hat uns gegen Essen im Spiel gehalten und auch die Partien davor mehrfach gerettet."
Titelfoto: Lutz Hentschel