Wird Dynamos Drljaca wieder zum Wackel-Kandidat? "Es geht weiter und ich muss das abhaken!"
Dresden - "Warum immer gegen die?" Eine Frage, die Stefan Drljaca (23) nicht nur von Keeper-Kollege Sven Müller (27) nach Dynamos Sieg gegen Rot-Weiss Essen gestellt bekam.
"Es geht mir dermaßen auf die Eier. Das darf einfach nicht passieren und wird auch nicht mehr passieren", antwortete Dynamos Schlussmann auf die Frage nach dem Spiel.
Sein Fehler zum zwischenzeitlichen Ausgleich, als er mustergültig mit einem Querpass durch den eigenen Strafraum auflegte, war nicht der erste in dieser Saison.
Bereits im Hinspiel patzte "Drille" folgenschwer, machte danach gegen Saarbrücken sein vorerst letztes Spiel und wurde durch Müller, inzwischen nur noch die Nummer 3, ersetzt. "Ich bin der letzte Mann, wenn ich einen Bock baue, ist es sofort ein Tor. Es zeichnet uns aber aus, dass die Jungs sofort da waren. Wir haben uns nicht beirren lassen", so der 23-Jährige.
Sein Fehlpass hatte sich bereits angedeutet, es war nicht die erste Unsicherheit mit dem Fuß. Eigentlich hatte er sich gerade da seit dem Jahreswechsel stark verbessert.
Drljaca schien seine Nerven im Griff zu haben. Doch fängt er ausgerechnet in der entscheidenden Phase, wo es Woche für Woche gegen die direkte Konkurrenz geht, wieder an zu wackeln?
Dynamo Dresden: Stefan Drljaca auch im Spiel gegen Saarbrücken gesetzt
Markus Anfang (48) sagt nein: "'Drille' macht den Fehler, aber man muss auch seine Reaktion darauf sehen. Er kommt in der zweiten Halbzeit raus, bleibt ruhig, spielt sein Spiel weiter und hält uns mit einer Aktion im Spiel", so Dynamos Coach. "Das zeigt, dass die Jungs stabiler werden."
Nach der Führung von Ahmet Arslan (29) per Fallrückzieher und zahlreichen Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Martin Speckner (27) hatte Essen tatsächlich die eine gute Gelegenheit, um in Führung zu gehen. Doch Drljaca rettete stark.
Ersatzkeeper Kevin Broll (27) stünde sicherlich Gewehr bei Fuß, zeigte auch nach Dennis Borkowskis (21) Siegtreffer mittendrin in der Jubeltraube, dass er brennt. Doch noch wäre es für eine erneute Torwart-Diskussion zu früh.
Drljaca wird auch am Freitag in Saarbrücken wieder zwischen den Pfosten stehen. Trainer und Spieler vertrauen ihm (noch) und er vertraut "den Jungs. Wenn irgendwas war in den letzten Wochen, war der eine immer für den anderen da. Ich bin ihnen dankbar, aber es geht weiter und ich muss das abhaken."
Allzu viele Fehler sollte er sich aber nicht mehr erlauben.
Titelfoto: Lutz Hentschel