"Rede oft von Basics!": So tickt der neue Dynamo-Trainer Stamm
Dresden - Thomas Stamm (41) schien der logische Nachfolger von Christian Streich (58) beim SC Freiburg zu sein. Die Breisgauer entschieden sich anders, der Coach sich, den Verein und die "U23" zu verlassen. Zum Glück für Dynamo, denn dort ist er ab 1. Juli Cheftrainer. Doch wie tickt der 41-Jährige eigentlich?
Im Präsentationsvideo der Dresdner Social-Media-Abteilung läuft er durch die Katakomben des Stadions, schaut sich vieles an, wirft einen Blick von den VIP-Plätzen ins weite Rund, geht die Stufen hinunter durch die Mixed-Zone auf den Rasen.
"Vorfreude", sagt er. "Ich habe von den ersten Gesprächen an ein richtig, richtig gutes Gefühl gehabt. Der Verein hat eine Wucht, er hat Potenzial."
Und das hat auch er. Stamm, der Sohn eines Schweizers und einer Deutschen, sieht sich als bodenständig, liebt die intensive Arbeit, wie er sagt. "Ich rede oft und gern von den Basics, um die Intensität gehen zu können."
Er lässt offensivorientiert spielen, in der Systematik ist er sehr flexibel, oft verändert er seine taktische Ausrichtung auch während der 90 Minuten.
Thomas Stamm "voller Vorfreude" auf Arbeit bei Dynamo Dresden
In der eben abgelaufenen Saison war Dynamo ein Leidtragender seiner Flexibilität. Im Rückspiel führte die SGD zur Pause 1:0, hätte aber gut und gern noch zwei, drei Tore machen müssen.
Stamm stellte um und brachte Dresden zum Stillstand. Markus Anfang (49) und sein Team fanden keine Antwort mehr und büßten am Ende zwei Zähler ein - bekanntlich fehlte einer zu Platz drei ...
Zu seinen Schützlingen pflegt Stamm, der selbst unter anderem für den FC Schaffhausen und den FC Winterthur aktiv war, ein gutes und auch autoritäres Verhältnis.
Zu den größten Erfolgen Stamms zählt neben der Vizemeisterschaft in der Drittliga-Saison 2022/23 der Triumph mit den A-Junioren des Sport-Clubs im DFB-Junioren-Pokal-Finale 2018.
Jetzt kann Stamm loslegen. "Das Potenzial schlummert, aber es war in den letzten beiden Jahren in der 3. Liga sichtbar." Es voll zur Entfaltung zu bringen, ist jetzt sein Job. Er geht ihn "voller Vorfreude" an.
Titelfoto: SG Dynamo Dresden/Dennis Hetzschold