Wilde Schlussphase! Ex-Dynamo Conteh bringt Cristian Fiél ins Schwitzen
Osnabrück - Was für ein irres Finish an der Bremer Brücke! In der Schlussphase der Partie zwischen dem VfL Osnabrück und dem 1. FC Nürnberg zündete der ehemalige Dynamo-Angreifer Christian Conteh (23) den Tor-Turbo. Am Ende durfte aber ein anderer Ex-Dresdner jubeln.
Denn trotz des irren Doppelpacks innerhalb von nicht mal zwei Minuten zitterte der "Club" um Trainer Cristian Fiél (43) seinen knappen 3:2-Vorsprung über die Ziellinie.
Dabei sah es lange Zeit eigentlich nicht nach der ganz großen Spannung aus. Nach 35 Zeigerumdrehungen hatte der erst 17-jährige Super-Youngster Can Uzun die Franken - mal wieder - in Führung gebracht. Es war wettbewerbsübergreifend bereits der sechste (!) Saisontreffer für den hochtalentierten Teenager.
Lukas Schleimer (23) legte in der 70. Minute nach und spätestens nach dem 3:0 durch Benjamin Goller (24) fünf Minuten vor dem Schlusspfiff schien das Match entschieden.
Allerdings schlug dann die große Stunde von Conteh. Direkt vom Anstoß weg startete der pfeilschnelle Offensivmann durch, wurde infolge eines langen Balls von Sturm-Bulle John Verhoek (34) per Kopf bedient und wuchtete das Leder mit dem zweiten Kontakt in die Maschen (86. Minute).
Keine 120 Sekunden später folgte der zweite Streich nach ähnlichem Muster. Wieder bediente der Niederländer den Ex-Dynamo mit seinem Schädel, anschließend ließ der gebürtige Hamburger die FCN-Hintermannschaft mit einem Haken aussteigen und veredelte lässig zum 2:3 aus VfL-Sicht (88.).
Cristian Fiél feiert den ersten Zweitliga-Triumph mit dem 1. FC Nürnberg
In der siebenminütigen Nachspielzeit warfen die Hausherren dann noch mal alles nach vorn, doch das Mega-Comeback blieb aus.
Stattdessen fuhr "Fiélo" mit seinem Team endlich den ersten Saisonsieg ein. Zum Auftakt hatte es noch eine 0:2-Pleite gegen Hansa Rostock gesetzt, am zweiten Spieltag rettete Riesentalent Uzun spät einen Punkt gegen Hannover 96.
Conteh wartet hingegen weiter auf den ersten Dreier mit den Lila-Weißen, die zum Start in einer ähnlich hitzigen Partie gegen den KSC verloren (2:3) und vor der Pokal-Pause ein 1:1-Remis beim SC Paderborn erkämpft hatten.
Dafür durfte sich der 23-jährige Flügelflitzer über seine Tor-Premiere für die Niedersachsen freuen. Besonders die Kaltschnäuzigkeit bei beiden Buden beeindruckte - und überraschte auch ein wenig.
Denn an der Elbe dribbelte sich der Edeltechniker mit Vorliebe im gegnerischen Sechzehner fest und verpasste den Abschluss oft, weshalb in der vergangenen Saison bei der SGD auch nur drei Treffer raussprangen.
Derweil konnte sich noch ein früherer Dresdner erstmals in die Trefferliste eintragen. Ahmet Arslan (29) setzte zeitgleich beim furiosen 4:2-Erfolg des 1. FC Magdeburg den Schlusspunkt für sein Team.
Bislang kam der amtierende Torschützenkönig der 3. Liga beim FCM darüber hinaus allerdings nur zu Kurzeinsätzen.
Erstmeldung von 16 Uhr, aktualisiert 16.26 Uhr.
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa