Wahlkampf auf Kosten von Dynamo? SGD klagt gegen "Die PARTEI"

Dresden - Bundestagswahlkampf auf Kosten von Dynamo Dresden? Die Satirepartei "Die PARTEI" hat kurz vor der Wahl ein Portal veröffentlicht, in dem das Fan-Sein von Dynamo als Anzeichen für Rechtsextremismus bezeichnet wird. Auch Flyer mit diesem Inhalt wurden versendet. Die SGD reagiert darauf mit einer Klage.

Die Anhänger der SGD werden auf dem Portal "elternmelden.de" mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht.
Die Anhänger der SGD werden auf dem Portal "elternmelden.de" mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht.  © Picture Point / Sven Sonntag

Wie der Verein gegenüber TAG24 bestätigte, habe man nach anwaltlicher Prüfung eine Unterlassungsanzeige erstattet, da der Vereinsname nicht in Wahlwerbung aufgenommen werden dürfe.

Konkret geht es um das Portal elternmelden.de mit dem Slogan "Familie muss nazifrei sein": Dort fordert Die PARTEI Kinder auf, ihre Eltern einer Checkliste zu unterziehen und so zu überprüfen, ob diese rechtsextremistische Ansätze hätten. Eltern, die Punkte auf der Checkliste erfüllen, sollen auf dem Portal dann gemeldet werden.

Zu den Stichpunkten gehören etwa Fragen wie "Findest du auf den Handys deiner Eltern Apps wie Telegram oder Tiktok?" oder "Die Lieblingsfarbe deiner Eltern ist neuerdings Blau?" - aber eben auch "Deine Eltern sind Fans von Dynamo Dresden?"

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Darüber hinaus versendete Die PARTEI Flyer mit dem Verweis auf elternmelden.de, auch auf diesen ist die Checkliste zu finden.

Auch wenn es sich bei der Partei und damit auch den Flyern und dem Portal um Satire handelt: Die SGD will nicht zulassen, dass mit dem eigenen Namen Wahlwerbung betrieben wird.

Dynamo Dresden positioniert sich gegen Rechtsextremismus

Auf "elternmelden.de" ist der Verweis auf Dynamo Dresden noch zu finden.
Auf "elternmelden.de" ist der Verweis auf Dynamo Dresden noch zu finden.  © Screenshot/elternmelden.de

Erst vor rund einer Woche positionierte sich der Drittligist im Zuge des Wirbels um Stefan Kutschkes (36) Fitnessstudio gegen Rechtsextremismus.

"[Wir] möchten an dieser Stelle deutlich machen, dass wir uns unserem Leitbild und unserer Fancharta entsprechend klar von jedwedem rechtsextremen Gedankengut distanzieren. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben keinen Platz bei der SGD", teilte Kommunikations-Geschäftsführer David Fischer (40) mit.

Bisher reagierte Die PARTEI noch nicht auf die Klage, der Verweis auf die SGD ist weiterhin auf dem Portal zu finden.

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Max Aschenbach (39), der für die PARTEI im Dresdner Stadtrat sitzt, erklärte auf TAG24-Nachfrage allerdings, er gehe davon aus, dass seine Partei den Hinweis auf die gewohnt lustige Art entfernen werde.

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / Sven Sonntag, Screenshot/elternmelden.de

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