Vorm 0:1 zu spät gewechselt? Dynamo-Coach Stamm räumt Fehler ein!

Dresden - Kennt Ihr noch Marco Terazzino? Er hat am 29. Januar 2020 für den letzten Dresdner Auftaktsieg ins neue Jahr gesorgt. 1:0 hieß es vor fünf Jahren in der 2. Bundesliga gegen Karlsruhe. Seither wartet Dynamo und muss es noch mindestens ein Jahr. Das diesjährige erste Spiel gegen Köln ging mit 2:3 in die Hose.

Da schlug es zum zweiten Mal hinter Dynamo-Keeper Tim Schreiber (22) ein, er war machtlos. Said El Mala (18, h.) hatte unbedrängt abgezogen.
Da schlug es zum zweiten Mal hinter Dynamo-Keeper Tim Schreiber (22) ein, er war machtlos. Said El Mala (18, h.) hatte unbedrängt abgezogen.  © Lutz Hentschel

Die Gründe für die erste Heimniederlage der Saison sind vielfältig. Dynamo verballerte gute Möglichkeiten in Serie, fand in Form von Jan-Hendrik Marx auf der rechten Abwehrseite nicht statt (er wurde aber auch nicht unterstützt) und begann mit der Verletzung von Vinko Sapina (18.), der erst fünf Minuten später ersetzt wurde. Da fiel das 0:1 (20.).

In der zweiten Hälfte fand Dynamo erst mit dem 1:3 (76.) das Gaspedal. Sapina griff sich nach einem langen Schritt an den rechten hinteren Oberschenkel. Er wurde außerhalb des Feldes behandelt, als Serhat Güler das 1:0 schoss.

"Das bin ich im Lead, das nehme ich auf meine Kappe", sagte Dynamo-Trainer Thomas Stamm nach der Partie.

Einmal die 6! Dynamo-Noten zur Auftakt-Pleite gegen Köln
Dynamo Dresden Einmal die 6! Dynamo-Noten zur Auftakt-Pleite gegen Köln

"Ich habe zu lange gewartet. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Du wechselst sofort oder du gibst den Spielern zwei, drei Minuten, um sich zu erwärmen. Das war die falsche Entscheidung. Aber wir müssen es anders verteidigen. Du musst nicht in Unterzahl das 1:0 machen, du musst das Spiel kontrollieren."

Das war der eine Punkt, der zweite war die offene rechte Abwehrseite. Köln wurde in der ersten Hälfte nur über diese gefährlich, immer mit Said El Mala - und das sieben- oder achtmal. Marx verlor jedes Laufduell, zwei Gegentore resultierten draus.

Auch wenn es hier nicht so aussieht: In der Defensive war es ein ungleiches Duell: Jan-Hendrik Marx (29, l.) sah kein Land gegen Said El Mala.
Auch wenn es hier nicht so aussieht: In der Defensive war es ein ungleiches Duell: Jan-Hendrik Marx (29, l.) sah kein Land gegen Said El Mala.  © Lutz Hentschel

Sapina-Verletzung leitet Dynamo-Pleite ein

Im Grunde leitete die Verletzung von Vinko Sapina (29) die Niederlage ein. Bis er ersetzt wurde, dauerte es fünf Minuten - da schoss Köln das 1:0.
Im Grunde leitete die Verletzung von Vinko Sapina (29) die Niederlage ein. Bis er ersetzt wurde, dauerte es fünf Minuten - da schoss Köln das 1:0.  © Lutz Hentschel

Das 0:1 bereitete El Mala vor, das zweite erzielte er selbst. "Die Art und Weise, wie wir das verteidigen", schüttelte Stamm den Kopf: "Wir begleiten nur, gehen nicht in die Zweikämpfe, der Spieler kommt frei zum Schuss. Ich hätte mir mehr Mut gewünscht."

Der Trainer hatte sich nach dem Ausfall von Jonas Sterner für Marx in der rechten Vierkette entscheiden, "weil er sich seit Wochen anbietet, gut trainiert".

Zeigen konnte der Spieler das aber nicht, Marx wurde permanent überlaufen, kam nicht in die Duelle. "Er hatte sicher nicht seinen besten Tag, da geht es darum, mutiger zu sein, aktiver zum Ball zu gehen", so Stamm. Vom Feld holen wollte Stamm ihn aber nicht.

Hatte mit Schiedsrichter Assad Nouhoum (30, 2.v.l.) Gesprächsbedarf: Dynamo-Trainer Thomas Stamm (41, r.).
Hatte mit Schiedsrichter Assad Nouhoum (30, 2.v.l.) Gesprächsbedarf: Dynamo-Trainer Thomas Stamm (41, r.).  © Lutz Hentschel

"Das wäre aus meiner Sicht unklug gewesen. Nach der Verletzung von Sapina hätte ich in der zweiten Hälfte nur noch einen Wechselslot gehabt." Und den wollte er sich nicht verbauen. Ging erstmals schief in dieser Saison.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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