Vertrag von Ex-Dynamo Osman Atilgan aufgelöst!
Dresden - Eine weitere Zusammenarbeit hätte für beide Seiten keinen Sinn mehr gemacht! Osman Atilgan (22) und der FC Rot-Weiß Koblenz haben den Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.
Das gab der Tabellendreizehnte der Regionalliga Südwest am Donnerstag bekannt. Wohin der frühere Profi von Dynamo Dresden wechselt, ist noch nicht bekannt.
Vor wenigen Jahren war nicht abzusehen, dass sein Karriereweg so verschlungene Bahnen nimmt - und er selbst in der vierten Liga nur noch als Joker zum Einsatz kommen würde.
In der laufenden Saison lief er nur achtmal auf, dazu durfte er im DFB-Pokal und im Rheinlandpokal ran. In den vergangenen Monaten fehlte er seinem Klub aber verletzt und stand letztmals am 19. Oktober für Rot-Weiß in einem Pflichtspiel auf dem Rasen.
Dabei hatte seine Karriere so vielversprechend angefangen. Nachdem er in der U19 des JFV Nordwest in der A-Jugend Bundesliga 2016/17 als jüngerer Jahrgang mit zwölf Toren und einer Vorlage in 26 Partien auf sich aufmerksam gemacht hatte, schloss er sich der SGD-U19 an, weil er den JFV-Abstieg trotz seiner starken Quote nicht verhindern konnte.
In Dresden erarbeitete er sich ebenfalls einen Stammplatz und überragte vor allem im Saison-Endspurt mit vielen Buden und Assists, sodass er in wettbewerbsübergreifend 20 Begegnungen zwölfmal einnetzte und sechs direkte Vorlagen gab, dabei zählte er mit Vasil Kusej (21) und Max Kulke (21) zu den Schlüsselspielern.
Osman Atilgan und der FC Rot-Weiß Koblenz gehen getrennte Wege
Osman Atilgan erzielte bei seinem Startelf-Debüt für Dynamo Dresden direkt sein erstes Tor
Denn Atilgan war schnell, verfügte über eine exzellente Schusstechnik und -wucht, hatte Zug zum Tor, agierte frech, dynamisch und traute sich auch in Eins-gegen-eins-Situationen etwas zu.
Aufgrund dieser Stärken zog ihn Proficoach Maik Walpurgis (48) für die Folgesaison hoch und setzte ihn am 23. Dezember 2018 beim 3:1-Auswärtssieg in der 2. Bundesliga beim MSV Duisburg erstmals ein. Damals kam Atilgan in der 69. Minute für Baris Atik (26) ins Spiel.
Nach der Winterpause durfte er dann direkt von Beginn an ran - und zahlte das Vertrauen zurück! Atilgan traf am 30. Januar 2019 beim nervenaufreibenden 3:4 der Dresdner gegen Arminia Bielefeld zur 1:0-Führung.
Auch anschließend durfte er immer wieder ran, Walpurgis-Nachfolger Cristian Fiel (41) setzte ihn ebenfalls ab und zu ein. In der Folgesaison allerdings nicht mehr.
Da wurde Atilgan für mehr Spielpraxis an den damaligen Drittligisten FC Hansa Rostock verliehen. Aufgrund einer Schambeinentzündung fiel er allerdings lange aus, weshalb die Leihe erfolglos verlief. Anschließend hatten die Dresdner keine Verwendung mehr für ihn und so schloss er sich ablösefrei dem Regionalligisten SC Preußen Münster an.
Hier kam er in 21 Partien auf drei Tore und eine Vorlage, konnte die Erwartungen nicht erfüllen, stand am Saisonende nicht mal mehr im Kader und wurde deshalb an Koblenz abgegeben, wo ihn nun dasselbe Schicksal ereilte.
Man kann für Atilgan nur hoffen, dass er bei seiner nächsten sportlichen Aufgabe wieder an seine alte Klasse anknüpfen kann.
Titelfoto: Lutz Hentschel