Verletzte Dynamo-Fans nach Rostocker Pyro-Irrsinn!

Rostock - Als die Dynamos zur Erwärmung den Rasen betraten, flogen Raketen aufs Spielfeld, eine verfehlte die Spieler nur knapp. Die zweite Hälfte begann mit 34 Minuten Verspätung, weil die Situation rund um den Gästeblock eskalierte. Es gab Verletzte auf Dynamo-Seiten. Einigen Worten von FCH-Geschäftsführer Jürgen Wehlend (59) nach der Partie widersprachen die Sachsen.

Pyro zündeten beim Ost-Kracher zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden alle. Viele Raketen flogen aber gezielt in den Auswärtsblock - und verletzten mehrere SGD-Fans.
Pyro zündeten beim Ost-Kracher zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden alle. Viele Raketen flogen aber gezielt in den Auswärtsblock - und verletzten mehrere SGD-Fans.  © IMAGO / Andy Bünning

Das 0:1 von Dynamo im Ostseestadion interessierte danach nicht mehr.

"Die Situation war bis zur Halbzeit ok. Da sind Dinge passiert, die nicht passieren dürfen, ja. Was zur Halbzeit passiert ist, war desaströs. Es wurde eine Sektorentrennung zerstört, demontiert von Dresden-Fans. Es war klar, was dann passiert. Wird eine Sektorentrennung zerstört, zwei Scheiben waren komplett kaputt, dann droht Spielabbruch, zumindest eine Unterbrechung. Das ist passiert. Die Polizei ist in den Pufferbereich, wurde mit Böllern beworfen. Alles, was danach passiert ist, ist genauso inakzeptabel, wie diese Situation, die dazu geführt hat."

Mit diesen Worten schätzte Wehlend, bis 2023 selbst Geschäftsführer bei Dynamo, die Situation nach der Pause ein.

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Dass im Bereich des Gästeblocks "eine Sektorentrennung mutwillig beschädigt wurde", gab Dynamo in seinem Statement zu. Aber danach klingt es doch etwas anders als bei Wehlend: "Es kam heimseitig zu massivem Einsatz von Pyrotechnik, die in großen Teilen gezielt in den Bereich der Dresdner Fans befördert wurde."

Und besonders bitter: "Hierbei kam es zu mehreren Verletzten im Dresdner Block."

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Die Fantrennung funktionierte im Hansa-Stadion mehr schlecht als recht.
Die Fantrennung funktionierte im Hansa-Stadion mehr schlecht als recht.  © Michael Schwartz/dpa

Kommunikations-Geschäftsführer David Fischer (40): "Ein derartig aggressiver und gezielter Angriff auf unsere Fans ist in keiner Weise verständlich und für uns nicht hinnehmbar. Wenn Menschen gezielt andere Personen mit Feuerwerkskörpern attackieren und so schwere Verletzungen in Kauf nehmen, dann muss man von einem Versagen aller Sicherheitsorgane sprechen."

Dynamo will jetzt "diese Vorkommnisse schnellstmöglich mit dem F.C. Hansa auswerten, um klare Erkenntnisse zu erlangen", so Fischer: "Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung und bedauern diese Szenen zutiefst."

Das Worst-Case-Szenario eines Abbruchs war gegeben. "Es war sehr nah. Wenn noch eine Rakete geflogen wäre, dann hätte es den Abbruch gegeben. Das war klar so kommuniziert worden", erklärte Wehlend.

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Und die Folgen jetzt für beide Vereine?

"Dafür ist es noch zu zeitig. Wir werden ein Brief bekommen vom Kontrollausschuss bekommen - beide Vereine. Dann wird man sich zusammensetzen und reden. Da muss einiges aufgeklärt werden. Die wenigsten im Stadion haben wirklich gesehen, was passiert ist", so Wehlend.

Und betonte: "Es gibt keine Schuldzuweisungen in irgendeine Richtung. Sowas gehört in kein Fußballstadion. Die Leute, die dafür verantwortlich waren, gehören ausgeschlossen."

Titelfoto: IMAGO / Andy Bünning

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