Unsportlich: Waldhof-Coach motzt nach Dynamo-Pleite über "Gequatsche"

Dresden - Thomas Stamm (41) sank beim Abpfiff auf die Knie, streckte die Fäuste in die Luft und jubelte. 2:1 siegte die SGD in einem intensiven Kampfspiel daheim gegen Mannheim. So hat man den Dynamo-Coach bisher selten gesehen. "Das waren die Emotionen, die kannst du nicht kontrollieren, die mussten raus", sagte er. Raus musste auch etwas bei seinem Gegenüber Bernhard Trares (59). Das war aber eher unglücklich, unsportlich.

Waldhof-Trainer Bernhard Trares (59) reagierte nicht gerade souverän auf die Pleite in Dresden.
Waldhof-Trainer Bernhard Trares (59) reagierte nicht gerade souverän auf die Pleite in Dresden.  © Lutz Hentschel

Die Pressekonferenz nach dem Spiel verlief im Grunde völlig unspektakulär. Mal davon abgesehen, dass Trares auf die üblichen Glückwünsche an den siegreichen Kollegen verzichtete. Es lief wie immer.

Jeder Coach hat seine Ansichten, die nicht immer übereinstimmen. Ist auch logisch, denn jeder sieht eher sein Team. Stamm lobte vor allem die erste Halbzeit, Trares bemängelte die Chancenverwertung seiner Truppe.

Außerdem wollte er gleich nach dem 2:1 durch Jakob Lemmer (24) ein Foul von Jonas Oehmichen (20) an Maximilian Thalhammer (27) im Strafraum gesehen haben. Es war zumindest eine Kann-Situation.

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So richtig ab ging es nach den Trainerstimmen, als das Mikrofon aus war. Trares lief an Stamm vorbei: "So deutlich wie du habe ich das Spiel nicht gesehen!" Darauf Dresdens Coach: "Ich schon. Man muss ja nicht immer einer Meinung sein. So deutlich wie du habe ich den Elfer aber auch nicht gesehen."

Trares schob "dann schau es dir noch mal an" nach. "Hab ich", antwortete Stamm.

Thomas Stamm kritisiert Chancenverwertung in Halbzeit eins

Thomas Stamm (41) freute sich am Ende über einen dreckigen Sieg gegen Mannheim.
Thomas Stamm (41) freute sich am Ende über einen dreckigen Sieg gegen Mannheim.  © Lutz Hentschel

Als der Dresdner dann den Raum verließ, schüttelte Trares den Kopf: "Egal, dieses Gequatsche des Gegners." Nicht die feine englische Art. Die Niederlage schlug ihm wohl zu sehr aufs Gemüt.

Dass seine Mannheimer den Dynamos speziell in der zweiten Hälfte zugesetzt haben, war unbestritten. Es war da ein Duell auf Augenhöhe, das Dresden am Ende gewann.

"Das war ein Drecksspiel, das du dann ziehen musst", sagte Stamm. Was ihn ärgerte, war die Chancenverwertung der ersten Halbzeit, wo Dresden einige verheißungsvolle Angriffe nicht zu Ende spielte und zudem noch ein Brett ausließ.

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"Bei dieser Dominanz musst du mindestens mit 2:0 in die Pause gehen. Dann spielt es sich in der zweiten Hälfte vielleicht leichter." Gemeint hat er damit auch Niklas Hauptmann (28), der kurz vor dem Pausenpfiff eine hundertprozentige Möglichkeit liegen ließ. Herrlich freigespielt, bekam der Kapitän keinen richtigen Druck in seinen Schuss aus zwölf Metern.

"Am Ende war es auch aufgrund der ersten 45 Minuten ein verdienter Sieg", so der 41-Jährige. Damit hatte er zweifellos recht, Trares sah es allerdings anders.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel

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