Ungeschlagen, aber darum trügt Dynamos Heimbilanz
Dresden - Wie hat es Thomas Stamm (41) in Bezug auf seine Joker nach dem 1:1 gegen Saarbrücken gesagt? "Alles hat zwei Seiten." Damit könnte auch die Bilanz im eigenen Stadion gemeint sein. Dynamo Dresden ist noch ungeschlagen in sieben Heimspielen, liegt in dieser Tabelle aber mit 13 Punkten nur auf Rang acht.
Drei Siege, aber auch vier Unentschieden stehen auf dem Konto. Die Schwarz-Gelben sind im eigenen Wohnzimmer nicht zu schlagen, sie gewinnen aber auch zu selten.
Zum Vergleich: In acht Auswärtsspielen holte Dresden ebenfalls 13 Zähler, liegt da auf Rang drei, hat einen Sieg mehr geholt als daheim, aber auch schon drei Niederlagen (Erzgebirge Aue, Dortmund II., Wiesbaden) kassiert. Alles in allem: Der SGD fehlt das, was allen fehlt. Die Konstanz in den Leistungen.
Seit vier Partien ist die Stamm-Elf nun ungeschlagen, holte zwei Siege und zwei Remis. Aber gerade nach dem so sicheren 3:0 vor der Länderspielpause in Osnabrück hatte man das Gefühl, jetzt ist der Knoten geplatzt.
Aber Saarbrücken war nicht Osnabrück. Der 1. FCS stand geordneter, war aggressiver, machte Stress, erspielte sich zu leicht gute Möglichkeiten. Da fehlten die Lösungen in allen Bereichen.
Dynamo Dresden muss sich den Glauben an sich selbst bewahren
"Wir haben sehr viele Momente, in denen wir ins letzte Drittel kommen", sagte der Trainer: "Da fehlte der letzte Pass. Ich habe eine Szene im Kopf, wo 'Haupe' auf Oliver Batista Meier durchsteckt oder 'Haupe' selbst, wo er aufdrehen kann. Wenn er ihn sauber mitnehmen kann, laufen wir fünf gegen drei auf den Torhüter. Wir waren sehr unsauber, ungewohnt unsauber. Das war nicht unser bestes Spiel mit Ball", haderte er.
Es fehlte immer etwas. Der letzte Schritt, der letzte Ball, im Kopf immer einen ganz kleinen Tick zu spät.
"Wie viele Chancen wir in der ersten Hälfte zugelassen haben, wie das Tor fällt, da müssen wir besser verteidigen. Wir haben die innere Linie zweimal verloren. In Summe mit Ball nicht das beste Spiel, gegen den Ball müssen wir deutliche Schritte machen. Ansonsten tun wir uns in den nächsten Wochen schwer", mahnte Stamm.
Auf der anderen Seite muss sich die SGD das bewahren, was sie seit Saisonbeginn so stark macht. Der Glaube an sich selbst.
"Wir haben gezeigt, egal, wie stark der Gegner ist, und du nicht dein bestes Spiel gemacht hast, dass wir immer in der Lage sind, einen Punkt mitzunehmen", so der 41-Jährige. Aber: Nicht zu verlieren wird gerade daheim auf Dauer zu wenig sein.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel