"Unfassbarer Moment": Dynamos Kammerknecht schwärmt von Länderspielreise
München - Mit 30 Minuten Verzögerung startete Dynamo Dresdens Partie bei den Münchner Löwen, weil 1860-Fans ein Banner nicht mit ins Stadion bringen durften und die Diskussion darüber den Einlass massiv verzögerte. 30 Minuten mehr Regenerationszeit für Claudio Kammerknecht (25), die am Ende aber auch nicht ins Gewicht fielen.
Nach seiner Länderspiel-Odyssee von Deutschland nach Sri Lanka, nach Kambodscha, zurück nach Sri Lanka und dann Deutschland stand der Innenverteidiger erstmals seit dem 17. Dezember 2023 nicht in Dynamos Startformation, wurde in München erst in der 90. Minute eingewechselt.
"Er war sehr lange im Flieger, hat sich trotzdem gut gefühlt. Wir wollten nicht, dass er das ganze Abschlusstraining mitmacht. Wir sind trotzdem gut aufgestellt. Er hätte anfangen können, trägt aber die Entscheidung mit", erklärte Thomas Stamm (41) seine Entscheidung, "Kammer" zunächst auf der Bank zu lassen. Lukas Boeder (27) ersetzte ihn auf der rechten Innenverteidiger-Position.
"Es ist nicht das einzige Spiel, das wir in der Hinrunde haben. Es gibt noch ein paar andere. Wenn man es perspektivisch sieht, dann war es eine gesunde Entscheidung, es so zu machen. Man könnte es auch anders machen, aber er sieht es auch so. Wir freuen uns, dass wir auch mit solchen Entscheidungen den Dreier mitnehmen konnten", so Dynamos Coach.
Startelf-Debüt, Länderspieltor, Asien-Cup-Qualifikation: Claudio Kammerknechts Reise ein voller Erfolg
Wer Kammerknecht kennt, der weiß, dass er trotzdem gern gespielt hätte. Der 25-Jährige ist Dynamos Dauerbrenner, und mit dem Triumph von Phnom Penh im Hinterkopf erst recht.
"Es fühlt sich nach wie vor unbeschreiblich an. Alles ein bisschen verrückt. Da fällt mir der Ball auf den Kopf und du bist wieder im Spiel, gewinnst noch im Elfmeterschießen", beschreibt er sein Tor in der Nachspielzeit der Verlängerung gegen Kambodscha bei Dynamo-TV.
"Das war eine enge Partie, es stand sehr viel auf dem Spiel. In der 115. Minute hat der Trainer zu mir gesagt, wir gehen all-in", erinnert sich der Abwehrspieler: "Glück gehabt, dass der Torwart den Ball an die Latte lenkt und der wieder zu mir springt. Ich habe es erst zwei Tage später gemerkt, was das für die Leute bedeutet. Das war ein unfassbarer Moment und ich bin froh, dass ich das erleben durfte."
Die Qualifikation zur Asien-Meisterschaft kann kommen. Zunächst stehen aber wichtige Aufgaben in der Liga an. Dann sicherlich auch wieder mit Kammerknecht in der Startformation.
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag