Das hält Dynamo-Berater Kirsten von Stamm und Brendel
Heilbad Heiligenstadt - Seit April 2023 ist Ulf Kirsten (58) bei Dynamo Dresden als Berater tätig, musste zuletzt sogar als Co-Trainer einspringen. Im Trainingslager im thüringischen Eichsfeld spricht er erstmals seit seiner Vorstellung wieder über seine Aufgaben im Verein.
TAG24: Herr Kirsten, wie sind Ihre Eindrücke von der Mannschaft und vom Trainer?
Kirsten: "Vom neuen Trainer bin ich sehr begeistert. Seine Ansprache, und wie er das Training leitet, beeindruckt mich. Ich war gestern bei einer Besprechung dabei, was ich sonst nie mache. Das war wirklich sehr erfrischend."
TAG24: Und die neuen Spieler?
Kirsten: "Man muss natürlich sehen, wie sie sich beim Training einfügen. Ich habe drei Einheiten gesehen, da kann man noch nicht so viel sagen. Aber es ist eine hohe Intensität drin. Alle sind mit Eifer dabei. Allerdings wäre es auch schlimm, wenn es nicht so wäre (lacht)."
TAG24: Wie sehr waren Sie in die Verpflichtung von Thomas Stamm involviert?
Kirsten: "Man hatte zwei, drei Trainer zur Auswahl vor der Saison. Dann sind die einzelnen Namen besprochen worden. Als der Name Thomas Stamm fiel, war ich total begeistert."
Ulf Kirsten erklärt sein Tätigkeitsfeld bei Dynamo Dresden
TAG24: Und bei der Besetzung der Position des Sportgeschäftsführers?
Kirsten: "Da war ich in der engeren Entscheidung vom Aufsichtsrat mit eingebunden. Wir hatten sicherlich vier, fünf sehr gute Leute und haben uns am Ende für einen entschieden, der in unseren Augen auch am besten zu uns passt."
TAG24: Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit ihm beschreiben?
Kirsten: "So richtig kennengelernt haben wir uns erst hier im Trainingslager. Er ist ein sehr angenehmer Mensch, mit hohem Fußballverstand – das ist das Wichtigste. Noch wichtiger ist, dass er zu uns, zur Mannschaft und zum Verein passt. Dass wir da eine Einheit bilden. Dass man ein Team hat, was intern zu 100 Prozent funktioniert, und auch nach außen Sicherheit und Kompaktheit ausstrahlt, die wir für unseren Verein brauchen."
TAG24: Sie wollten nicht?
Kirsten: "Nein!"
TAG24: Wie kann man Ihr derzeitiges Tätigkeitsfeld beschreiben?
Kirsten: "Das ist nichts anderes als im letzten Jahr auch – mit Ausnahme der sechs Wochen, in denen ich mit Heiko Scholz Trainer war. Wir tauschen uns sehr oft aus, unterhalten uns über Spieler. Über alles, was die Mannschaft angeht, bin ich ebenfalls im engen Austausch mit Thomas Brendel und Thomas Stamm. Mit Ralf Becker war es genauso. Gleichzeit nehme ich aber auch selbstständig Sponsorentermine wahr."
Ulf Kirsten spielte mit dem Gedanken, Trainer zu werden
TAG24: Gab es in den wenigen Wochen als Co-Trainer noch einmal die Idee, vielleicht doch noch ins Trainergeschäft einzusteigen?
Kirsten: "Zwischenzeitlich habe ich das mal überlegt, das war manchmal ganz angenehm – außer wenn der Regen oder der Wind kam. Dann hast du wieder gedacht: Es ist eigentlich ganz gut so, wie es jetzt ist."
TAG24: Es gibt noch ein paar Lücken im Kader. Wo sehen Sie noch Bedarf?
Kirsten: "Ich denke, Thomas Brendel hat auch schon gesagt, wo wir noch suchen. Das ist beispielsweise noch auf der linken Seite, hinten wie vorn. Ansonsten bin ich nicht dafür zuständig, Spieler ins Spiel zu bringen."
TAG24: Wie sehr sind Sie konkret Teil der Suche und Vertragsgespräche?
Kirsten: "Bei der Suche schon, bei den Vertragsgesprächen nicht. Ich bin im regen Austausch – auch, als ich jetzt im Urlaub war – mit unserem Kaderplaner Paul Wagner, der mir immer wieder Spieler zukommen lässt, die ich mir dann anschaue. Ich telefoniere auch mit verschiedenen Leuten. Es geht einfach darum, herauszufinden, ob die Spieler die Qualität haben und zu uns passen."
TAG24: Sie erhalten da also eine Liste?
Kirsten: "Ich bekomme das zugeschickt. Je nachdem, wenn ich da bin, schauen wir uns das dann an. Dann setzen wir uns ins Büro und scouten im kleinen Rahmen einzelne Spieler. Natürlich haben Stürmer für mich etwas Priorität."
Titelfoto: Lutz Hentschel