Überraschender Wechsel! Ex-Dynamo unterschreibt bei diesem Aufsteiger
Dresden/Magdeburg - Eigentlich wollte er wieder Chef im Tor werden, doch jetzt hat der ehemalige Torhüter von Dynamo Dresden, Tim Boss (30), sich überraschenderweise der SV Elversberg angeschlossen.
Beim Zweitliga-Aufsteiger unterschrieb der Keeper einen Zweijahresvertrag bis Ende Juni 2025. Mit der Verpflichtung des gebürtigen Kölners komplettierte der Meister der 3. Liga sein Keeper-Trio.
Klare Nummer eins zwischen den Pfosten ist der Deutsch-Österreicher Nicolas Kristof (23), daneben war bislang Routinier Frank Lehmann (34) die Nummer zwei. Beide besitzen wie Boss noch einen Vertrag bis Ende Juni 2025.
"Die SV Elversberg hat mit dem Aufstieg etwas Großes erreicht und es fühlt sich gut an, nun ein Teil davon zu sein. Ich freue mich auf den Einstieg ins Training mit den Jungs und darauf, sie schnell besser kennenzulernen", sagte Boss bei seiner Vorstellung.
Vor seinem Wechsel nach Elversberg hatte der Schlussmann sein noch laufendes Arbeitspapier beim 1. FC Magdeburg aufgelöst. Zitiert wurde er mit den Worten, dass er sich nun mehr Spielzeit wünsche.
Ob in Elversberg der Konkurrenzkampf im Tor neu entfacht wird, ist fraglich. Schließlich schaffte der Verein mit Kristof zwischen den Pfosten den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga.
Tim Boss bekam bei Dynamo nie eine Chance, in Wiesbaden verlor er seinen Stammplatz
Boss stand in den vergangenen zwei Jahren überhaupt nur vier Mal im Tor. Für den FCM durfte er drei Mal halten, im Jahr zuvor beim SV Wehen Wiesbaden sogar nur ein einziges Mal.
Das alles hatte sich der 30-Jährige im Sommer 2020, als er Dynamo Dresden nach dem Abstieg in die 3. Liga verließ, noch ganz anders vorgestellt.
Er schloss sich damals den Hessen an, konnte sich den Stammplatz im Tor krallen und wusste in 37 Liga-Spielen mit einem Kicker-Notendurchschnitt von 3,07 zu überzeugen.
Doch in der Sommervorbereitung 2021 verlor er plötzlich und unerwartet seinen sicheren Platz zwischen den Pfosten an Florian Stritzel (29). Der ist seitdem die klare Nummer eins beim SV Wehen und stieg vor wenigen Wochen in der Relegation gegen Arminia Bielefeld mit dem Klub in die 2. Bundesliga auf.
In Magdeburg konnte sich Boss dann nicht behaupten. Schon in Dresden verbrachte er eine frustrierende Zeit. 2018 war er nach dem Weggang von Marvin Schwäbe (28) an die Elbe gewechselt, jedoch stand dann Dresdens Eigengewächs Markus Schubert (25) zwischen den Pfosten.
Als der dann 2019 zu Schalke 04 ging, bekam Boss wieder nicht das Vertrauen, sondern holte die SGD mit Kevin Broll (27) eine neue Nummer eins. Somit zog der Schlussmann enttäuscht im Sommer 2020 weiter nach Wiesbaden.
Mit Elversberg bleibt er zumindest in der 2. Bundesliga. Dort hofft der 30-Jährige nun offenbar auf mehr Spielzeit.
Titelfoto: Lutz Hentschel