Trotz kleiner Freizeit-Panne: Keeper Tim Schreiber ist bei Dynamo angekommen

Dresden - Tim Schreiber (22) sah am Freitag beim Training etwas anders aus. Mit einem Tape hatte er sein linkes Augenlid festgeklebt, um etwas sehen zu können. Das hatte was von einer halben Manga-Figur aus den japanischen Comics. Der Grund: eine klitzekleine Freizeit-Panne, verursacht von Tony Menzel (19).

Ein schwarzes Tape über dem linken Auge. Tim Schreiber (22) hatte sein Augenlid festgeklebt.
Ein schwarzes Tape über dem linken Auge. Tim Schreiber (22) hatte sein Augenlid festgeklebt.  © Lutz Hentschel

"Klar könnt ihr das schreiben", lachte der Dynamo-Keeper. "Aber nur, wenn ihr auch schreibt, dass ich gewonnen habe."

Die beiden haben Air-Hockey gespielt, Menzel traf den kleinen Plastepuck wuchtig, Schreiber wehrte ihn ab, er landete an seinem Auge. "Tony hatte schon was drauf, er hat aber halt trotzdem verloren. War zu verschmerzen, Sieg ist Sieg", grinste er: "Die Spiele machen Spaß, ich mache das gern."

Zeigt, wie locker die Profis drauf sind. "Was heißt locker? Wir nehmen es nicht auf die leichte Schulter. Aber das ist halt die Einstellung bei uns im Team. Wir sind sehr, sehr positiv zueinander. Das ist unser Mindset, auch wenn es mal nicht so läuft. Positiv bleiben, gegenseitig helfen und uns nicht runterziehen. Das macht uns stark", so der 22-Jährige.

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Der gebürtige Freitaler kam im Sommer von RB Leipzig zu seinem "Herzensverein", wie er selbst sagt, war zuvor an den Liga-Rivalen Saarbrücken ausgeliehen.

Er war von Beginn an im Team unumstritten, hatte aber eine schwere Anfangszeit, war nicht immer sicher. Aber genau der Umgang innerhalb der Truppe hat auch ihm geholfen, sich zu festigen.

Das Keeper-Team von Dynamo Dresden unterstützt sich

Fangsichere Hände, breites Grinsen: Dynamo-Keeper Tim Schreiber (22) ist derzeit bestens bei Laune und in Form.
Fangsichere Hände, breites Grinsen: Dynamo-Keeper Tim Schreiber (22) ist derzeit bestens bei Laune und in Form.  © Lutz Hentschel

Schreiber hat sich innerhalb des halben Jahres enorm entwickelt.

"Es geht sehr viel um Spielaufbau, das war ein Prozess. Letztes Jahr in Saarbrücken war es klarer für mich. Da wurde eher der lange Ball gespielt. Jetzt ist es viel von hinten heraus, auch über mich. Ich habe meine Schritte gemacht, auch die Schritte, um Verantwortung zu übernehmen. Das hat man am Ende der Hinrunde gesehen. Ich bin trotzdem noch nicht zufrieden mit mir. Ich habe eine Überzeugung von mir, ja. Aber ich sehe noch Potenzial", so der selbstbewusste Keeper. Deshalb ist seine Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen.

Als es nicht so richtig lief, bauten ihn seine Mitspieler auf, Thema Mindset. "Aber nicht nur die Feldspieler haben mir geholfen, auch das Keeper-Team, Daniel Mesenhöler, Phillip Böhm und jetzt im Camp Marlon Grafe, haben mich stark gemacht."

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Und da lässt er sich auch von so einer kleinen Menzel-Augen-Verletzung nicht beirren.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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