Dresden - In Zeiten der Trauer sucht man mitunter verzweifelt nach den Dingen, die einem etwas Linderung oder gar Hoffnung verschaffen. Bei Dynamo Dresden waren das am Samstag anscheinend die zwei Nachwuchs-Kicker Dmytro Bohdanov (17) und Emil Zeil (18).

Denn als sich fast alle Schwarz-Gelben nach dem nächsten Tiefpunkt der ohnehin schon unfassbar schlechten Rückrunde in der Kabine verkrochen und nur wenige sich den Medien stellten, mussten die zwei A-Jugendlichen noch einmal raus aufs Feld.

Anhänger forderten die zwei vor den K-Block, sie sollten sich den Applaus abholen, der ihren Mitspielern kurz zuvor verwehrt wurde oder der in dem gellendem Pfeifkonzert unterging.

Auch der Verein nahm die Aktion nach der 14. Saisonniederlage über seine Social-Media-Kanäle dankbar auf.

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Zeil und Bohdanov verkörpern bei vielen Fans die Zukunft in einer ach so deprimierenden Gegenwart.

"Die haben sich mit Leistung im Training empfohlen. Emil trainiert schon sehr gut bei uns mit. Er hat jetzt zwar ein paar Prüfungen und kann nicht so oft trainieren, aber er ist ein sehr guter Junge", erklärt Interimscoach Heiko Scholz (58).

"Dmytro hat es verdient, da vorne reinzukommen. Sie sollen die Atmosphäre kennenlernen. Das ist wichtig für die Jungs. Vielleicht geben wir in den nächsten Spielen auch unseren Nachwuchsspielern eine Chance."

Ob sie die Wende in den letzten zwei Spielen bringen könnten, darin bestehen eher Zweifel. Diese Last können sie ohnehin nicht tragen.

Bohdanov kam in der 72. Minute für Robin Meißner (24) aufs Feld, konnte sich gegen gute Verler aber nicht in Szene setzen. Sein Talent ist unbestritten, das beweist der 17-jährige Ukrainer Woche für Woche in der "U19"-Bundesliga.

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Zeil kam in der 87. Minute für Jonathan Meier (24), kassierte nur wenige Sekunden später seine erste Gelbe Karte im Profigeschäft für ein taktisches Foul. Der 18-Jährige bewies Köpfchen, denn so unterband er einen gefährlichen Konter, bevor der wirklich Fahrt aufnahm.

Beide sind aber nicht die Heilsbringer in den nächsten Wochen bzw. in der nächsten Saison.

Wie schwer der Sprung in die 3. Liga ist, zeigen die Personalien Jonas Oehmichen (20) und Tony Menzel (19). Erstgenannter schmorte über 90 Minuten auf der Bank, der Zweite stand nicht einmal im Kader.