Dynamo-Coach Stamm: "Bin nicht hergekommen, um ein weiteres Jahr 3. Liga zu spielen!"
Dresden - Was haben die Gräfin Cosel und Dynamo Dresden gemeinsam? Sie saßen beziehungsweise sitzen fest. Die Gräfin 48 Jahre auf Burg Stolpen, die SGD seit zwei Jahren in der 3. Liga.
Wie es Trainer Thomas Stamm schaffen will, da rauszukommen, darüber plauderte der 41-Jährige in einer lockeren und fröhlichen Runde am Dienstagabend beim Live-Podcast Schwarz-Gelb auf dem Motorschiff "Gräfin Cosel" auf der Elbe.
Stamm über seine und die Ambitionen der Mannschaft: "Ich bin nicht hergekommen, die Spieler sind nicht hergekommen, um dann noch ein weiteres Jahr in der 3. Liga zu spielen. Und das ist auch nicht der Anspruch, den der Verein hat."
Stamm über den Vorbereitungsstand des Teams: "Wir sind inhaltlich noch nicht da, wo wir hinwollen, aber so weit, dass wir am Sonntag in Köln drei Punkte holen können."
Stamm über weitere Neuzugänge: "Wir halten die Augen und Ohren offen - vor allem für die Flügel. Die Bundesliga fängt erst sehr spät an, da sind sicher [ein] paar gute Jungs dabei, die jetzt noch im Kader gebraucht werden, zum Beispiel auch in Freiburg. Aber auch in der 2. Liga oder in der Regionalliga. Es ist nicht entscheidend, dass es diese Woche passiert, sondern entscheidend ist, dass es passt. Wir werden heute oder morgen nichts verkünden, diese Woche auch nicht. Das ist so."
Dynamo Dresden: Thomas Stamm weiß, dass die Chancenverwertung viel mit dem Kopf zu tun hat
Stamm über die Chancenverwertung: "Das war tatsächlich ein Thema. Da ist es gut, nicht nach hinten zu schauen. Ich habe das in der Rückrunde von außen mitbekommen. Man braucht eine gewisse Lockerheit, die ist in Summe vielleicht noch nicht so da. Wir haben eine sehr intensive Vorbereitung gespielt, haben sehr hart trainiert. Dass die maximale Lockerheit noch nicht da ist, ist normal. Wir müssen positiv bleiben, das hat viel mit dem Kopf zu tun."
Stamm über die Fans: "Du spürst die Wucht. Wenn 8500 Leute zum Saisonauftakt kommen und sich sechs Stunden für Autogramme anstellen, dann ist das Wahnsinn. Sie standen so lange und dann schaust du in die strahlenden Kinderaugen. Da ist es keine Pflicht, über vier Stunden Autogramme zu schreiben, sondern ein Bedürfnis."
Stamm über seine erste Zeit in Dresden: "Mit dem Sächsischen komme ich klar. Überraschend positiv ist, wie herzlich, wie offen, wie demütig die Menschen sind. Sie sehnen sich nach Erfolg. Ich habe den Prozess von Winterthur nach Freiburg erlebt, ich wurde sehr gut aufgenommen. Hier ist es mir noch einfacher gemacht worden. Wenn ich ehrlich bin, das habe ich den ersten Tagen nicht so erwartet. Super positiv, sehr schöne Stadt."
Titelfoto: Steffen Manig