Dynamo-Sturmtrio rockt den Saisonstart, doch wer beginnt im Schacht?
Dresden - Die Böhsen Onkelz rocken am Freitag und Samstag die Rinne in Dresden, die Dynamos wollen es Freitagabend im Gebirge krachen lassen. Sie wollen die "Stunde des Siegers" erleben und am Ende mit "Kuchen und Bier" feiern. SGD-Trainer Thomas Stamm (41) setzt dabei auf sein Sturm-Trio. Vor diesem zeigt der Gegner nämlich Respekt.
Drei Pflichtspiele, sechs Stürmertore. Kapitän Stefan Kutschke (35), Christoph Daferner (26) und Robin Meißner (24) haben bereits je zweimal getroffen - das ist Rock'n'Roll im Angriff.
Effektiv und schwer ausrechenbar. Aues Coach Pavel Dotchev (58) äußert zur FCE-Pressekonferenz vorm Derby gerade bei Kutschke Bedenken. Ihn könne man bei Flanken nur schwer im Fünfmeter-Raum unter Kontrolle bringen. Ein Ansatz für Stamm und seine Schwarz-Gelben?
"Ich habe mir die Pressekonferenz angehört", sagt Stamm. "Dass wir über Stürmer verfügen, die Flanken verwerten können, wurde ganz gut analysiert. Das ist nicht nur Stefan. 'Daffi', 'Meise' und auch 'Mitja' haben Fähigkeiten. Da haben wir ein Profil", ergänzte er.
"Wer unsere Spiele angeschaut hat, das ist auch das Ziel von uns, die Box zu suchen. Da legen wir den Fokus darauf, wollen die Stürmer in Szene setzen. Aue wird versuchen, die Flanken zu verhindern. Wir probieren aber auch andere Lösungen."
Da ist das 1:0 von Daferner gegen Düsseldorf ein gutes Beispiel. Dresden kam ohne eine Flanke zum Erfolg, sondern passte sich flach durch die Fortuna-Abwehr. Und genau das macht die SGD im Moment für die Gegner so schwer ausrechenbar, sie ist flexibel - eine neue Qualität.
Thomas Stamm verteilt die Tor-Last gern auf mehrere Schultern
Dennoch ist Stamm mit seinen Stürmen natürlich zufrieden. "Ja", schmunzelt der Coach. "Aber es dürfen auch andere Tore schießen. Jeder schießt gern Tore, hat diese Emotionen gern, genießt die in der Gruppe. Wir sind zufrieden."
Es ist genau das, was der Trainer mag. Nicht einer mit 20 Toren plus, sondern verteilt auf mehrere Schultern. "Ich habe lieber zwei, drei Leute mit zehn, elf, zwölf Toren, vielleicht auch vier. Da bist du wenig berechenbar, das ist aus meiner Perspektive besser so. Keiner von den Jungs wird zufrieden sein. Das spüre ich auch, jeder hat Hunger auf mehr."
Auf "Kuchen und Bier" eben. Da wäre der FCE am Freitagabend der richtige Appetithappen, um den Hunger zu stillen. Überraschend wird für die Veilchen zudem sein, wer aus dem Trio startet.
Meißner war bisher gesetzt, Kutschke und Daferner wechselten sich ab. Aber wer weiß, vielleicht kommt diesmal Meißner von der Bank und die beiden Tanks beginnen.
Egal wer und wie, am Ende wollen sie alle eins singen: "Die Stunde des Siegers".
Titelfoto: Lutz Hentschel