Stürmer-Rotation bei Dynamo: Richtig oder eher ein Problem?
Dresden - "Never change a winning team, kann funktionieren. Es kann aber auch mal sein, dass es für den nächsten Spieltag nicht richtig ist", erklärte Thomas Stamm bereits in der Vorbereitung. Auf keiner Position trifft das bei Dynamo mehr zu, als im Sturm.
Der Schweizer setzt dort auf das Prinzip Rotation. Mit Christoph Daferner (560 Minuten, siebenmal Startelf, sechs Tore), Robin Meißner (567 Minuten, sechsmal Startelf, drei Tore, eine Vorlage) und Stefan Kutschke (284 Minuten, zweimal Startelf, zwei Tore, eine Vorlage) duellieren sich drei um die begehrten zwei Plätze.
Keiner ist gesetzt, obwohl Daferner bisher die Nase vorn hatte. "Wir wollen Konkurrenzkampf und brauchen alle über die gesamte Saison. Wenn der Konkurrenzkampf hoch ist, kannst du auch immer mal tauschen. Dann passt der eine Spieler vielleicht besser gegen einen Gegner als der andere. Auch das kann eine Mannschaft ausmachen", so Stamm.
In Dortmund aber setzte der 41-Jährige nur auf einen echten Stürmer. Mittelfeldspieler Oliver Batista Meier (550 Minuten, siebenmal Startelf, zwei Vorlagen) durfte dagegen an Daferners Seite ran - eine Variante, die bereits Wochen zuvor beim 2:0-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart II. sehr gut funktionierte.
Bei den tief stehenden BVB-Bubis fehlte so aber lange Zeit die Durchschlagskraft und eine weitere Anspielstation im Strafraum. Sportgeschäftsführer Thomas Brendel nahm seinen Coach aber schon vorher in Schutz.
Dynamo Dresden: Chefcoach Stamm rotiert im Sturm!
"Beim Stürmer ist es ähnlich wie beim Torwart so ein bisschen was Eigenes. Du willst immer spielen, willst immer treffen und Chancen haben. Es ist aber sicherlich allen klar, dass du die Spiele auch hinten raus entscheiden kannst", erklärte der frühere zweifache Torschützenkönig der Oberliga Hessen bei MagentaSport.
"Wir haben vorne genügend Potenzial. Ich bin froh, dass wir uns so ergänzen, auch wenn es einem Stürmer, der jetzt zweimal getroffen hat, sicherlich nicht gefällt, wenn er erst einmal auf der Bank sitzt. Wir haben eine große Homogenität in der Mannschaft, ergänzen uns und sind nicht neidisch auf den anderen, wenn er spielt."
Trotzdem wären Stamm und die SGD sicherlich gut beraten, von der Stürmer-Rotation ein wenig abzusehen und ein Duo einspielen zu lassen. Dass alle miteinander können, haben sie bereits bewiesen - gibt auch Meißner zu: "Wir sind unterschiedliche Spielertypen, die unterschiedliche Profile mitbringen. Von daher ist es grundsätzlich was Positives."
Titelfoto: Fotomontage: Lutz Hentschel