Mentaler Faktor? Drljaca brennt bei Dynamo auf die Rückkehr!
Dresden - Es ging am Mittwoch wieder etwas lauter zu, auf dem Trainingsplatz von Dynamo Dresden. Aus einem der zwei Tore im abschließenden Trainingsspiel machte sich Stefan Drljaca (24) lautstark bemerkbar.
Der Keeper ist nach seiner schweren Oberschenkelverletzung von Ende Dezember zurück, trainierte erstmals wieder mit der Mannschaft. Und "Drille" ist heiß auf sein Comeback.
"Es fühlt sich toll an. Für jeden verletzten Spieler ist diese Leidenszeit nicht einfach. Vor allem, wenn es wieder Richtung Platz geht. Die letzten Einheiten, wenn man individuell trainiert, brennt man immer mehr, um zusammen mit den Jungs auf dem Platz zu stehen", gibt Drljaca zu.
Auf seinen ersten Einsatz muss der Schlussmann allerdings noch warten. Coach Markus Anfang führte ihn gestern auf der Pressekonferenz noch auf seiner "Nicht-spielbereit-Liste".
"Er war jetzt das erste Mal mit der Mannschaft teilweise auf dem Platz. Ob er bereits wieder lange Bälle von hinten rausschlagen kann, das ist noch eine Thematik. Denn das ist die Maximalbelastung. Ansonsten hat er es gut hinbekommen", so der 49-Jährige.
"Erst, wenn er wirklich in der Lage ist, 100 Prozent zu geben, müssen wir uns Gedanken darüber machen, inwiefern er eine Option sein kann."
Ob Stefan Drljaca bei Dynamo Dresden wieder spielt, entscheiden andere
Nach vier Monaten Pause und nur wenigen Einheiten mit der Mannschaft ist "Drille" sicherlich noch keine. Trotzdem könnte der 24-Jährige psychologisch eine ganz wichtige Rolle spielen.
Der Keeper ist unbelastet von der aktuellen Situation, da er sie nur von außen miterleben musste.
"Ob für mich, die Jungs auf dem Platz oder die Fans auf der Tribüne – für alle war es keine prickelnde Rückrunde. Trotzdem denke ich noch positiv. Wir sind auf dem dritten Platz, die anderen Mannschaften spielen auch noch gegeneinander", erklärt Drljaca.
Stefan Drljaca nimmt seinen Torwartkollegen bei Dynamo Dresden in Schutz
"Wir haben eine Woche, in der wir viel gewinnen können. Samstag müssen wir den ersten Schritt machen. Wir können das alles nicht vergessen machen, aber beiseitelegen und uns mit Erfolgserlebnissen belohnen. Für die Arbeit, die wir trotzdem an den Tag legen."
Im Jahr 2023 lief es mit ihm deutlich besser. In 20 Ligaspielen holte die SGD 43 Punkte, kassierte nur 17 Gegentore. Ohne ihn gab's in 13 Partien in 2024 nur zwölf Zähler und bereits 18 Gegentore.
Trotzdem muss man festhalten, dass Ersatzmann Kevin Broll nur an den wenigsten hätte etwas ändern können! "Er ist die ärmste Sau", nimmt Drljaca seinen Kollegen in Schutz - aus gutem Grund: "Ich hatte das Gleiche im letzten Jahr in der Hinrunde, wo auch jeder Schuss drin war."
Im Endspurt könnte der 24-Jährige doch wieder ins Tor rutschen. Anfang will "nichts ausschließen",
Drljaca ist es "einfach wichtig, jeden Tag wieder bei der Mannschaft zu sein, die Jungs zu pushen und vielleicht den letzten Prozentpunkt rauszukitzeln. Ob es am Ende auf dem Platz, auf der Bank oder Tribüne ist, sei dahingestellt".
Titelfoto: Lutz Hentschel