Stamm bittet seine Dynamos zum Doppeltest: "Bisschen beißen"
Finsterwalde/Freital - Keine Pause am Wochenende! Statt sich nach den heißen Tagen mit anstrengenden Einheiten vielleicht mal ein wenig am See abzukühlen, muss Dynamo Dresden am heutigen Samstag und morgigen Sonntag zum Doppeltest ran.
Gleich zweimal heißt die Spielstätte Stadion des Friedens, am Samstag (15 Uhr) geht es aber in Finsterwalde gegen den Regionalliga-Klub Viktoria Berlin, einen Tag später um 14 Uhr in Freital gegen den SC Freital.
Zum Abschluss der dritten Trainingswoche will Neu-Coach Thomas Stamm (41) auch langsam erahnen lassen, auf welche elf Spieler er dann drei Wochen später zum Ligastart bei Viktoria Köln setzen wird.
"Die Elf gegen Viktoria Berlin ist nicht die, die auch am ersten Spieltag auflaufen wird. Trotzdem wollen wir eine Richtung reinbekommen", erklärt Stamm.
Lässt vermuten, dass am Samstag gegen den Viertligisten das Team stärker besetzt sein wird, als am Sonntag beim Oberligisten. Also auch gut möglich, dass Keeper Tim Schreiber (22) bei seiner Rückkehr zu seinem Jugendclub SC Freital gar nicht im Kasten steht.
In der 3. Liga halten das aber scheinbar nicht alle so. Aue-Coach Pavel Dotchev (58) hatte am Dienstag im Testspiel gegen Meuselwitz nach eigener Aussage "nicht ergebnisorientiert" aufgestellt.
Ein Fakt, den es bei Dynamo so nicht geben soll.
Dynamo Dresdens Generalprobe geht gegen einen Zweitliga-Aufsteiger
"Das habe ich so auch noch nie gehört, denn wir reden schon von Spielen in Richtung Saisonstart. Da will sich jeder zeigen und auch vom ersten Spieltag an spielen", gibt Stefan Kutschke (35) zu.
"Nach den Spielen wirst du abgerechnet. Der Trainer wird auch schauen, wer die besten Eindrücke gemacht hat. Die werden dann auch in Köln spielen. Wenn ich mich damit zufriedengebe, dass ich ein Testspiel verliere, dann bist du auf dem falschen Weg."
Egal, wer die beiden Tage auf dem Feld stehen wird, es wird anstrengend, verspricht Stamm: "Wir haben die Jungs erst 45 Minuten belastet, zuletzt 60. Für die nächsten Testspiele sind jeweils 90 Minuten das Ziel", so der 41-Jährige. "Wir werden schauen, dass wir möglichst viele Spieler 90 Minuten auf dem Platz haben, damit die Jungs ein bisschen beißen müssen. Das gehört dazu. In der dritten Trainingswoche 90 Minuten spielen wird sehr intensiv werden."
Trotzdem wird Dresdens neuer Coach nicht müde zu erläutern, dass für keinen die Tür zu sei - weder in der Vorbereitung noch in der Saison. Das habe er auch in seiner Zeit bei der Zweitvertretung des SC Freiburg immer wieder so gehalten. Stamm will einen hohen Konkurrenzkampf und stets Alternativen in der Hinterhand.
In den jeweils 90 Minuten dürfen sich alle beweisen. Spätestens dann bei der Generalprobe am 27. Juli in Auerbach gegen Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg.
Titelfoto: Lutz Hentschel