Sohn von Ex-Dynamo Ronny Nikol schießt neuen Klub mit erstem Männertor zum Sieg!
Potsdam - Er tritt so langsam in die Fußstapfen seines bekannten Vaters Ronny Nikol (47)! Dessen Sohn Etienne (19) hat den SV Babelsberg 03 am Sonntag in der Regionalliga Nordost gegen den FSV Luckenwalde zum 2:1-Heimsieg geschossen.
Der linke Flügelspieler, der sowohl defensiv, als auch offensiv zum Einsatz kommen kann, wurde von Coach Jörg Buder (52) beim Stand von 1:1 in der 56. Minute eingewechselt und netzte 14 Zeigerumdrehungen später mit einem herrlichen Volleyschuss aus zwölf Metern zentraler Position zur Führung ein, die auch nach Schlusspfiff Bestand haben sollte.
Bei Nikol war der Jubel groß, schließlich erzielte er in seinem erst dritten Männereinsatz seinen ersten Treffer - nach einer bisher äußerst durchwachsen verlaufenen Saison!
Denn der technisch versierte, schnelle und dynamische Flügelflitzer war erst im Sommer 2021 aus der Jugend des 1. FC Union Berlin in die U23 von Hertha BSC II gewechselt und hatte dort in Testspielen, unter anderem beim 8:1-Kantersieg am 14. Juli 2021 bei Thomas "Icke" Häßlers (55) Landesliga-Spitzenteam BFC Preußen, überzeugt.
Trotzdem bekam er von Coach Ante Covic (46) keine Chance, sondern stand in der Rangordnung unter anderem hinter Ali Abu-Alfa (22), Maurice Covic (23), Timur Gayret (23) und Anton Kade (17), jüngerer Bruder von Dynamo Dresdens Mittelfeldmann Julius (22).
So wechselte Ante Covic ihn nur ein einziges Mal ein, weshalb sich Nikol im Winter eine neue Herausforderung suchte und sich Babelsberg anschloss, wo er mit Daniel Frahn (34), Marcel Rausch (25), Mateo Kastrati (21) gleich in seinem ersten Einsatz einen 3:0-Heimsieg feiern durfte - gegen ihren Ex-Verein Hertha II.
Etienne Nikols Tor und die Highlights der Regionalliga-Partie SV Babelsberg 03 gegen FSV Luckenwalde
Etienne Nikol schloss sich Ende Januar dem SV Babelsberg 03 an
Hertha BSC II setzte nicht auf Etienne Nikol, Ronny Nikol noch immer in der Ü40 von Blau Weiss 90 aktiv
Zu schlecht für die junge Alte Dame scheint er also nicht gewesen zu sein. Man setzte nur einfach nicht auf ihn. Das ist bei Nulldrei nun anders, auch wenn Buder ihn langsam heranführt.
Macht Nikol so weiter, dürfte er sich zeitnah in der ersten Elf wiederfinden und kann sich dann entsprechend weiterentwickeln. Denn Talent hat er zweifelsohne, fußballerisch vielleicht sogar etwas mehr als sein Vater, der bekanntlich vor allem über Laufstärke, vollen Einsatz, Kampfkraft und seine "Wühler"-Mentalität kam.
Technisch ist sein Filius besser ausgebildet. Nun muss er "nur" noch nachweisen, dass er auch psychisch mit seinem Vater mithalten kann, der beeindruckende 216-mal (zwölf Tore, fünf Vorlagen) für Union auflief, in 77 Einsätzen (sechs Buden) für den BFC Dynamo auf dem Feld stand, auch für den FC Energie Cottbus, FC Carl Zeiss Jena, Rot-Weiss Essen, den 1. FC Nürnberg, die VSG Altglienicke, den Berliner Athletik Klub 07 aktiv war - und natürlich auch für Dynamo Dresden.
Für die SGD lief Ronny Nikol zwischen 2007 und 2010 85-mal in der Regionalliga Nord, der neu geschaffenen 3. Liga und dem DFB-Pokal auf und stand auch beim Drittliga-Debütspiel beim FC Rot-Weiß Erfurt in der Startelf, das die Schwarz-Gelben dank Halil Savrans (36) Treffer mit 1:0 für sich entschieden.
Die Fußballschuhe hat er übrigens noch immer nicht an den Nagel gehängt. Wer mal in Berlin zu Gast ist, kann ihn sich in der 11er Altliga Ü40 Verbandsliga bei der Sp.Vg. Blau Weiss 1890 anschauen, wo er zusammen mit Marco Gebhardt (49), Sebastian Hähnge (43), Björn Brunnemann (41) und Thomas Boden (44) spielt und hinter dem stark besetzten Spitzenreiter Hertha BSC auf Rang zwei liegt.
Ob Etienne Nikol auch viele Karriere-Highlights erleben kann und wird? Das werden die kommenden Jahre zeigen. Den Grundstein hat er mit seinem ersten Tor jedenfalls selbst gelegt.
Titelfoto: Stefan Bröhl