So präzise wie ein Uhrmacher? Dynamos neuer Geschäftsführer stammt aus Glashütte
Dresden - David wer? Nicht wenige fragten sich am Mittwoch, wer dieser David Fischer ist, der am 1. Juli - seinem 39. Geburtstag - das Amt als "Geschäftsführer Kommunikation" bei Dynamo Dresden übernehmen soll. Er ist ein gebürtiger Sachse, der schon beim Chemnitzer FC seine Spuren hinterlassen hat, wenn auch keine tiefen.
Geboren wurde er in Glashütte, dem Uhrmacher-Städtchen vor den Toren Dresdens. An der TU Bergakademie Freiberg studierte er Wirtschaftsingenieurwesen. Dynamo ist für ihn nicht nur ein Verein, wie er in einem Youtube-Interview mit dem 1. FC Saarbrücken erklärt, seinem Arbeitgeber noch bis zum 30. Juni. Dort war er sieben Jahre lang Geschäftsführer.
"Sein Fan-Herz kann man nur einmal richtig vergeben. Meins gehört der SG Dynamo Dresden, dort stand ich viele Jahre im Fanblock.
Manchmal ist es in einer gewissen Funktion wichtig, Objektivität wahren zu können und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen." Das sagte Fischer auf die Frage, ob er als Sachse überhaupt eine Liebe zum 1. FC Saarbrücken aufbauen kann.
Das muss aber in Dresden seine Aufgabe sein, trotz der Liebe zum Verein objektiv bleiben, die Emotionen im Griff zu haben. Hier erwartet ihn ein in alle Richtungen stimmungsgeladenes Umfeld.
Seine Arbeit muss so präzise sein, wie die eines Uhrmachers aus Glashütte.
David Fischer ist nun bei seinem Herzensverein angestellt
In seinen früheren Jahren arbeitete der 38-Jährige in der Sportrechte- und Marketingagentur "Sportsmann Media Group".
Er betreute dort Vereine wie den SV Babelsberg, Kickers Offenbach und eben auch den CFC. Bei den Himmelblauen war er von Februar bis Oktober 2012 Teamleiter. Zum 1. November zog es ihn erneut Richtung Offenbach, wo er drei Jahre lang als Geschäftsführer arbeitete.
2016 ging es nach Saarbrücken. Als Geschäftsführer etablierte er den 1. FCS in der 3. Liga. In der abgelaufenen Saison scheiterten die Saarländer ebenso knapp am Aufstieg wie Dynamo Dresden.
Wie bei den Sachsen fehlte nur ein Zähler. Punktgleich landete Saarbrücken vor der SGD, schaffte durch die bessere Tordifferenz zumindest den Sprung in den DFB-Pokal.
Ob Fischer nur den 3. Geschäftsführer mit den Aufgaben Kommunikation und Marketing begleiten wird, oder den spätestens zum 31. Dezember gehenden Finanzboss Jürgen Wehlend sofort als Hauptgeschäftsführer des Vereins ablösen wird, darüber gibt es derzeit nur Gerüchte.
Fest ist jedoch: Ab 1. Juli ist er bei seinem Herzensverein angestellt.
Titelfoto: Imago / Jan Huebner