So leitete Dynamo-Coach Stamm die Wende gegen Cottbus ein!

Dresden - Gut, wenn man einen Plan B hat, wenn Plan A nicht funktioniert. Nicht flexibel genug zu sein, das hat man Ex-Dynamo-Coach Markus Anfang (50) immer vorgeworfen und Thomas Stamm (41) als Trainer geholt, weil ihm nachgesagt wird, genau das zu sein: flexibel. Dass er es ist, zeigte der 41-Jährige am Freitag beim 4:2 gegen Cottbus.

Grund zur Freude bei Thomas Stamm (41)! Sein Dynamo-Heimdebüt hat er erfolgreich in einen Sieg umgewandelt.
Grund zur Freude bei Thomas Stamm (41)! Sein Dynamo-Heimdebüt hat er erfolgreich in einen Sieg umgewandelt.  © Robert Michael/dpa/ZB

Nach 15 Minuten schauten sich alle, die es mit Schwarz-Gelb hielten, verwundert an und um. Energie Cottbus führte 2:0. Das 3-5-2 von Stamm passte nicht.

"Wir waren nicht drin, hatten keine Energie, keinen Zugriff, waren zu nervös", sagte er nach dem Spiel. Der FC Energie hatte das sagen im Dynamo-Wohnzimmer, war oben auf. Also musste etwas passieren.

Und es passierte etwas: Stefan Kutschke (35) und Claudio Kammerknecht (25) trommelten erst einmal die anderen neun Spieler zusammen, sprachen beruhigende, aufbauende Worte. Dann ging der Kapitän zum Trainer an die Seitenlinie, beide besprachen sich. Dynamo Dresden stellte auf 4-1-4-1 um.

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"Der Gegner hat in einer ähnlichen Struktur gespielt. Wir haben immer einen Plan B, das war der Plan B von Anfang an", so der 41-Jährige. Er hat das Cottbuser System quasi gespiegelt.

"In den ersten Minuten danach war es besser, vor allem im Spiel mit Ball, gegen den Ball war es bis zur Halbzeit nicht so. Wir haben es in der Pause noch einmal angesprochen, dann wurde es besser. Aber das gehört dazu, dass man nicht immer richtig liegt."

Wichtig ist, dass man es ändert - war im Vorjahr noch unvorstellbar.

Kapitän Stefan Kutschke (35, Nr. 30) redete auf seine enttäuschten Mitspieler ein und besprach sich dann mit dem Trainer. Danach wurde umgestellt.
Kapitän Stefan Kutschke (35, Nr. 30) redete auf seine enttäuschten Mitspieler ein und besprach sich dann mit dem Trainer. Danach wurde umgestellt.  © Lutz Hentschel

Dynamo Dresden reagiert auf Rückstand und stellt um

"Pele" Wollitz (59, rote Kappe) beobachtete von der Tribüne, wie die 2:0-Führung seiner Cottbuser in ein 4:2 für Dynamo umgewandelt wurde.
"Pele" Wollitz (59, rote Kappe) beobachtete von der Tribüne, wie die 2:0-Führung seiner Cottbuser in ein 4:2 für Dynamo umgewandelt wurde.  © Lutz Hentschel

Auf alle Fälle war das der Schlüssel, der ins Schloss passte und die Aufholjagd einleitete. Noch wichtiger: Die Spieler setzten es um.

Das sah auch "Pele" Wollitz (59) so. "Ich habe die Anpassung von der Tribüne aus auch gesehen. Durch die Veränderung ist das Spiel gekippt, weil wir nicht die richtige Reaktion darauf hatten", sagte der gesperrte Cottbus-Trainer.

Geholfen hat auch die Wucht des Stadions. Trotz des Rückstands standen die Fans hinter ihrem Team und peitschten es nach vorn.

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Stefan Kutschke (27.) vom Punkt, Tony Menzel (19, 31.), Robin Meißner (24, 78.) und der bärenstarke Philip Heise (33, 90.) drehten die Partie, die ohne die Anpassung von Stamm in Cottbuser Richtung geblieben wäre.

Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Robert Michael/dpa/ZB

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