Schiri-Frust bei Dynamo: "Ich weiß nicht, ob er ein Problem mit uns hat!"

Dresden - Schiri-Frust nach dem erst zweiten Unentschieden der Saison. Dynamo Dresdens Coach Markus Anfang (49) wollte eigentlich wohl lieber gar nichts sagen, schob zunächst immer erst Gegenüber Christoph Dabrowski (45) den Schwarzen Peter in Sachen Antworten zu.

Schon die erste strittige Szene in der 2. Minute: Schiedsrichter Lukas Benen (30, M.) zeigte Tom Zimmerschied (25) Gelb wegen angeblicher Schwalbe.
Schon die erste strittige Szene in der 2. Minute: Schiedsrichter Lukas Benen (30, M.) zeigte Tom Zimmerschied (25) Gelb wegen angeblicher Schwalbe.  © Lutz Hentschel

Anfang war genervt, zog sich letztlich aber dann doch noch ganz gut aus der Affäre. "Bei dieser Dynamik und dieser Leidenschaft, die da im Spiel war, ist es auch schwer, Entscheidungen in der Kürze der Zeit zu treffen", zeigte der 49-Jährige Verständnis für das Gespann um Lukas Benen (30, Nordhorn).

"Die Schiedsrichter in der 3. Liga haben einfach nicht den Video-Assistenten und müssen in der Kürze der Zeit Entscheidungen treffen."

Was war passiert? Bereits in der 2. Minute wollten viele der 30.387 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion einen Elfmeter für Dynamo gesehen haben. Tom Zimmerschied (25) wurde vermeintlich gefoult. Doch der Unparteiische entschied auf Schwalbe und Freistoß für Essen.

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"Ich war mir sicher, dass mich mein Gegenspieler berührt hat, und er hat es sogar zugegeben. Es war nur leicht, aber ich war im vollen Sprint. Klar warte ich auf den Kontakt, es war eine enge Entscheidung. Entweder gibst du Elfmeter oder nicht", erklärte Dynamos Doppeltorschütze zu der Szene.

Wenn, dann wäre es aber Freistoß gewesen, denn die Berührung war außerhalb des Strafraums. In der 17. Minute stand Zimmerschied erneut im Mittelpunkt. Er traf zum 2:1, doch Benen entschied auf Freistoß für RWE, weil Stefan Kutschke im Vorfeld gefoult haben soll.

Dynamo Dresden: Markus Anfang kann kein Foul an Stefan Kutschke erkennen

Coach Markus Anfang (49) haderte mit Benen, drückte sich am Ende aber noch diplomatisch aus.
Coach Markus Anfang (49) haderte mit Benen, drückte sich am Ende aber noch diplomatisch aus.  © Lutz Hentschel

"Ich habe es mir mehrfach angeguckt. 'Kutsche' hatte gar keinen Grund zu foulen, weil er vor dem Gegner war", ärgerte sich Anfang. "Andreas Wiegel stellt den Arm rein und versucht ihn festzuhalten. Dann fällt er und Stefan fällt drüber. Entweder pfeifst du das erste Foul oder gar keins."

In der 54. Minute wäre auch noch ein Elfmeter für Dennis Borkowski (22) drin gewesen. Wieder war Wiegel beteiligt, der zu Boden fiel und Dynamos Außenstürmer dabei umriss.

Der Unparteiische entschied wieder auf Stürmerfoul. Für einen Strafstoß war es eventuell zu wenig, ein Foul von Borkowski aber definitiv nicht. "Das geht alles wahnsinnig schnell, da muss man die Schiedsrichter in den Schutz nehmen", zeigte Anfang Verständnis.

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Richtig war dagegen die Entscheidung auf Abseits in der 69. Minute, als Zimmerschied eigentlich zum 3:2 einnetzte. Es waren nur wenige Zentimeter, aber die reichen eben.

Ahmet Arslan (29) ärgerte vor allem die Kommunikation der Herren in Schwarz: "Ich weiß nicht, ob er ein Problem mit uns hat. Er spricht nicht mit uns, pfeift nur, wenn die Essener am Boden liegen, bei uns nicht."

Letztlich musste aber auch der Offensiv-Mann zugeben: Alles egal, denn Dynamo hat sich am Ende selbst die drei Punkte gekostet. Denn Chancen gab's für drei Siege!

Titelfoto: Lutz Hentschel

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