Neuer Dynamo-Kapitän? So will Coach Stamm vorgehen!
Dresden - Zwei von vier haben bereits mehr oder weniger ihren Hut in den Ring geworfen, beide haben sie bereits Erfahrung darin. Mit vier Spielern von Dynamo Dresden durften die Medien in der ersten Trainingswoche sprechen, Vinko Sapina (28) und Stefan Kutschke (35) könnten sich durchaus vorstellen, zur neuen Saison die Kapitänsbinde zu tragen.
"Seit meinen jungen Jahren bin ich ein Spieler, der gern Verantwortung übernimmt. So ist meine Spielweise auf dem Platz", erklärt beispielsweise Sapina.
Die Kapitänsbinde brauche er dafür nicht, sagt auch der bisherige Spielführer Kutschke:
"Es sind auch nur die Interessen der Mannschaft mit dem Trainer in Verbindung zu bringen. Was anderes hast du nicht. Vielleicht mal eine Seitenwahl gewinnen oder verlieren."
Trotzdem sind beide heiße Kandidaten auf das Amt - auch wenn es nach einer Woche noch viel zu früh für solche Spekulationen ist.
Thomas Stamm ist es zunächst wichtig, "erst einmal ein paar Eindrücke zu sammeln und ein gutes Gefühl für die Truppe zu bekommen. Erst dann eine gute Entscheidung treffen. Aber wir haben da einige Jungs, die für die Binde infrage kommen. Wir haben aber auch einige Jungs, die das Zeug mitbringen, die Mannschaft zu führen und ihr eine gute Struktur zu geben."
Wie Dynamos Neu-Coach letztlich entscheiden wird, auch darüber ist er sich noch nicht ganz im Klaren.
Dynamo Dresdens neuer Kapitän muss keine langjährige Erfahrung haben
"Ich habe beides schon gehabt. Manchmal kristallisiert sich das ganz klar raus. Das könnte hier auch der Fall sein. Ich will mir da aber ein eigenes Bild machen", erklärt der 41-Jährige.
Sobald das komplettiert ist, will er auch mit seinen Co-Trainern - vor allem mit Heiko Scholz (58) - darüber beraten: "Da haben wir erfahrene Leute wie 'Scholle', die auch ein Gefühl über eine längere Zeit haben. Das ist dann im Trainerteam immer eine gemeinsame Entscheidung."
Seine Erfahrung habe gezeigt, dass es in der Regel nicht darauf ankommt, ob gewählt oder von ihm direkt ernannt wird. "Oft ist es dann so, dass das, was wir und die Mannschaft sehen, eins zu eins gleich ist, egal ob es um Führungsspieler oder Mannschaftsrat geht."
Das Alter spielt für Stamm bei der Entscheidung jedoch keine Rolle. Vielleicht will er so sogar noch ein paar Prozentpunkte mehr aus einem jungen Spieler herauskitzeln.
"Das kann ein ganz junger Spieler sein, weil er marschiert ohne Ende, oder weil er vielleicht noch einmal eine andere Komponente reinbringen kann. Ich bin nie ein Freund davon, nur Alte, Erfahrene als Führungsspieler zu bezeichnen", so der Schweizer.
Fakt ist: "Wir lassen uns Zeit, es wird aber sicherlich nicht bis zur letzten Woche gehen. Sodass ich als Trainer auch einen verlängerten Arm habe."
Titelfoto: Holm Helis