Puh! Dynamo zittert sich zum Sieg und bleibt auf direktem Aufstiegsplatz
Zwickau - Dresden bleibt auf dem direkten Aufstiegsplatz, Zwickau steigt ab! Was vorher als sicher angesehen wurde, war es am Ende keinesfalls. Vor 10.134 Zuschauern in der ausverkauften GGZ-Arena war es Niklas Hauptmann (35.), der mit dem Tor des Tages die Partie entschied. Dynamo siegte knapp mit 1:0 (1:0) und schickte den FSV in Liga vier. Aber souverän war das nicht, auch weil die SGD vor dem Tor schlampig agierte.
Durch die beeindruckende, aber auch saugefährliche Choreografie der Dynamo-Fans auf der Dachkante des Gästeblocks begann die Partie mit 13 Minuten Verspätung. Nicht auszudenken, wenn einer bei dem Wind von dort runtergestürzt wäre...
Auch die Mannschaft selbst nahm erst mit einer Verzögerung am Geschehen teil und konnte nach 15 Minuten froh sein, dass sie gegen durchaus agile und selbstbewusste Zwickauer nicht zurücklag.
Vor allem Johann Gomez und Dominic Baumann machten Probleme. Kyu-Hyun Park (4.) unterlief beinahe ein Eigentor. Gomez (6.) prüfte wenig später Stefan Drljaca. Baumann (15.) scheiterte am langen Bein von Tim Knipping, der Ball trudelte nur knapp vorbei.
Dresden war hypernervös, meldete sich dann aber vehement im Spiel an. Christian Conteh verpasste nur haarscharf eine Hereingebe von Niklas Hauptmann. Stefan Kutschke, der früh schon seine Gesichtsmaske beiseite warf, angelte sich die Kugel. Seine Flanke köpfte Jonathan Meier, Hauptmann (18.) verlängerte die Kugel an den Pfosten.
Jetzt war Dynamo da und übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Vor allem wenn die SGD schnell über Conteh und "Haupe" kam, sah Zwickau kein Land. Beide waren dann auch Ausgangspunkt der Führung.
Hauptmann sprintete durchs Mittelfeld und schickte Conteh. Dessen eigentlich zu kurzen Rückpass verlängerte FSV-Spieler Davy Frick genau in den Lauf von Hauptmann, der scheiterte erst an Johanns Brinkies, schweißte den Abpraller aber mit links unters Tordach - 1:0 Dynamo (35.).
Dynamo Dresden spielte mit der Rasierklinge, doch der FSV Zwickau konnte nicht zurückschlagen
In der Folge bestimmte Dresden den Rhythmus und hätte bis zur Pause durch Kutschke (39./43.) und Hauptmann (42.) gar noch erhöhen können. Übrigens: Der Torschütze sah in der 14. Minute Gelb - seine siebte Verwarnung in Folge, die zehnte insgesamt. Er fehlt in Meppen.
Für Dynamo war klar: Das zweite Tor musste her, vorher wird der Widerstand von Zwickau nicht gebrochen sein. Die SGD gab Gas, erneut der omnipräsente Hauptmann (50.), der bis dato wenig in Erscheinung getretene Ahmet Arslan (52.), Conteh (60.), der eingewechselte Dennis Borkowski (67.) und Tim Knipping (73.) per Kopf verpassten es nur knapp. Das war oft halbherzig, da fehlte die allerletzte Konsequenz
So blieb es spannend, weil Dresden durch die vielen vergebenen Bretter die Tür leichtfertig offen ließ. Zwickau schenkt nix her, versuchte alles und war ein ebenbürtiger Gegner, auch wenn der FSV nicht mehr die großen Chancen hatte. Aber bei diesem Spielstand reicht ja auch eine Aktion.
Und die Westsachsen kamen noch einmal, sie hatten ja eh nichts mehr zu verlieren, konnten den Dresdnern aber viel versauen. Aus Dynamo-Sicht war das nichts für schwache Nerven. Ein Kopfball von Jan-Marc Schneider (77.) hätte es schon sein können, er ging nur einen Hauch drüber.
Minuten später wurde ein Schuss von Gomez (85.) von Jakob Lewald abgefälscht und trudelte neben den Pfosten. Dresden spielte mit der Rasierklinge, Dresden bettelte. Souverän war das nicht. Aber es reichte.
Statistiken zum Spiel FSV Zwickau - Dynamo Dresden 0:1 (0:1)
FSV Zwickau: Brinkies - von Schroetter, Susac, Frick, Coskun (62. Voigt) - Jansen, Löhmannsröben (62. Möker) - Eichinger (70. Agbaje), Gómez, Schneider - D. Baumann (86. Assibey-Mensah)
Dynamo Dresden: Drljaca - Kammerknecht, Lewald, Knipping, Park - Will - N. Hauptmann (79. Akoto), A. Arslan (90.+1 Oehmichen) - C. Conteh (64. Lemmer), Meier (64. Borkowski) - Kutschke (79. Schäffler)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Gerolzhofen)
Zuschauer: 10134 (ausverkauft)
Tore: 0:1 N. Hauptmann (34.)
Gelbe Karten: Coskun (7), Löhmannsröben (9) / N. Hauptmann (10), Will (8), A. Arslan (10)
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg