Dynamo beißt sich in Münster die Zähne aus und stürzt auf Rang vier ab!

Münster - Spiel auf ein Tor, aber: Vierte Auswärtsniederlage in Folge. Und das war eine vor 11.744 Zuschauern, die so nötig war wie 40 Grad Fieber im Hochsommer. Dresden gab eine überlegen geführte Partie ab, weil es zu harmlos vor des Gegners Tor agierte. Münster hatte eine Chance, nutzte die, gewann 1:0 (0:0) und marschiert auf Rang drei. Dynamo stürzt auf Rang vier ab.

Luca Herrmann (r.) und seine Kollegen konnten in Münster zu selten für zwingende Gefahr sorgen.
Luca Herrmann (r.) und seine Kollegen konnten in Münster zu selten für zwingende Gefahr sorgen.  © IMAGO / osnapix

Das waren die beste ersten 45 Minuten auf fremdem Boden seit Bielefeld kurz vor Weihnachten. Dresden hatte von Beginn alles im Griff, zeigte sich kämpferisch, war voll auf der Höhe.

Die formstarken Münsteraner nahmen am Spiel kaum teil, warteten nur auf Konter. Gelegenheiten dazu boten die ganz in Gelb spielenden Sachsen aber nicht an.

Dresden spielte den Ball zügig und meist auch sicher von hinten raus, agierte im Mittelfeld spielerisch sehr annehmbar. Luca Herrmann interpretierte seine Sechser-Rolle deutlich offensiver als Paul Will, forderte und verteilte die Bälle.

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Dynamo Dresden Einsatzzeiten schon jetzt verdoppelt: Unter Stamm boomt der Dynamo-Nachwuchs!

Was fehlte, war der Punch nach vorn. Entweder passte meist schon der vorletzte Ball nicht oder die SGD agierte zu umständlich. Das war ärgerlich, weil viele Angriffe im Ansatz gut heraus gespielt waren.

So sorgte ein Standard für die beste Gelegenheit. Einen Freistoß von Ahmet Arslan (13.) köpfte der aufgerückte Lars Bünning an der Querbalken.

Auch so eine verflixte Statistik: Es war der 16. Alu-Treffer der Saison.

Malik Batmaz lässt Preußen Münster gegen Dynamo Dresden jubeln

SCP-Angreifer Malik Batmaz (r.) erzielte am Samstag den goldenen Treffer des Tages.
SCP-Angreifer Malik Batmaz (r.) erzielte am Samstag den goldenen Treffer des Tages.  © IMAGO / Noah Wedel

Eine gute Gelegenheit hatte noch Niklas Hauptmann (37.), seinen Schuss aus der Drehung von der Strafraumgrenze parierte Maximilian Schulze-Niehues.

Fazit: Gut, aber nicht gut genug. Oder wie man zu Ostern so schön sagt: Den Gästen fehlten in den entscheidenden Momenten die Eier, mal rigoros ins Risiko zu gehen.

Und wie es bei Dynamo in der Rückrunde halt so läuft: Der Gegner macht nichts, trifft aber mit seiner ersten Chance. Marc Lorenz flankte scharf in den 16er, Malik Batmaz stieg zwischen Hauptmann und Robin Meißner hoch und köpfte die Kugel im hohen Bogen unhaltbar für Kevin Broll ins Netz - 1:0 Münster (52.). Ein Ergebnis wie ein schlechter Witz!

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Dynamo Dresden Er liebt Druck: Darum ist Dynamo-Torhüter Tim Schreiber mental so stark

Dynamo musste sich nicht schütteln, spielte einfach so weiter wie bisher. Und das war auch das Problem. Sie spielten genauso weiter. Bis zum 16er stark, danach ohne jeglichen Punch und ohne Selbstvertrauen.

Die Dresdner kämpften, bissen, wollten. Aber vorm Tor passierte nichts. Halbchancen waren da, von Arslan (72.) oder dem eingewechselten Lucas Cueto (75.) zum Beispiel. Wenn sie nur energischer zum Ball gegangen wären.

Meißner hatte einfach nur Pech, als Schulze-Niehus in der Nachspielzeit einen Wahnsinns-Reflex auspackte.

Diese Harmlosigkeit wird der Grund sein, wenn Dynamo nicht aufsteigen sollte.

Statistik zum Drittliga-Spiel zwischen Preußen Münster und Dynamo Dresden

3. Liga, 31. Spieltag

Preußen Münster - Dynamo Dresden 1:0 (0:0)

Preußen Münster: Schulze Niehues - Schad, Scherder, Koulis, Böckle (61. ter Horst) - Mrowca (84. Wegkamp), Bazzoli - Bouchama (61. Kyerewaa), M. Lorenz (71. Steczyk) - Grodowski (84. Preißinger), Batmaz

Dynamo Dresden: Broll - Kammerknecht, Lewald, Bünning (85. Borkowski), Park (73. J. Meier) - L. Herrmann - N. Hauptmann, Arslan - Lemmer (73. Cueto), R. Meißner, Zimmerschied (64. Schäffler)

Schiedsrichter: Patrick Schwengers (Lübeck)

Zuschauer: 11.744 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Batmaz (52.)

Gelbe Karten: Mrowca (8), Bouchama (9) / Bünning (7), Kammerknecht (3)

Titelfoto: IMAGO / osnapix, IMAGO / Noah Wedel

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