Gewaltiger Knall bei Dynamo: Ehrenrat entzieht Präsident Scholze alle Rechte als Mitglied!
Dresden - Nach den Querelen im März rund um die Beurlaubung von Sportgeschäftsführer Ralf Becker (53) und der unwürdigen Suche nach seinem Nachfolger im Mai, war man der Meinung, es ist wieder ruhig geworden bei Dynamo Dresden. Weit gefehlt. Stunden vor dem Anpfiff der Partie gegen Cottbus sickerte durch, dass der Ehrenrat Präsident Holger Scholze (53) sämtliche Mitgliederrechte entzog.
Scholze bestätigte auf TAG24-Nachfrage, dass ein solcher Beschluss bei ihm eingegangen sei, nannte diesen grotesk. Weiter wolle er sich derzeit nicht dazu äußern.
Was wird ihm zur Last gelegt? Zum einen ist es ein Interview aus dem Frühjahr 2020 auf der Dynamo-Homepage, also zur Corona-Zeit. Da habe er Schleichwerbung für sein eigenes Institut betrieben - so der Vorwurf. Der Ehrenrat verdonnerte ihn zu 250 Euro Strafe, die er bezahlt habe. Das Geld ging an den SGD-Nachwuchs.
Fall zwei: Vor wenigen Monaten habe er in seiner ehrenamtlichen Funktion als Präsident Geschäftsleute durch das Trainingszentrum geführt. Man warf ihm Vorteilsnahme im Amt vor, er habe sich berufliche Vorteile verschaffen wollen.
Es gab für ihn das nächste Ehrenratsverfahren. Da er bereits einmal 250 Euro zahlen musste, wurde er im Frühjahr dieses Jahres vom Ehrenrat mit einer Strafe von 1000 Euro Strafe belegt.
Dies habe er noch nicht bezahlt, sodass der Rat jetzt beschloss, ihm sämtliche Mitgliederrechte zu entziehen. Dem Präsidenten!
Muss Holger Scholze bei der nächsten Mitgliederversammlung schweigen?
Zum Vergleich: Das Dynamo-Mitglied, das im September 2020 beim DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV nach Spielschluss HSV-Spieler Toni Leistner (33) und dessen zu diesem Zeitpunkt schwangere Frau übel beleidigte, bekam nach dreijährigem Verfahren vor fast genau zwölf Monaten vom zuständigen Ehrenrat 750 Euro Strafe aufgebrummt.
Diese Zahlung soll noch ausstehen - der Rat soll bis heute nichts dagegen unternommen haben.
Welche Folgen hat das für Scholze? Ein Beispiel: Er darf als Mitglied ohne Recht nicht einmal an der Mitgliederversammlung im November teilnehmen. Eigentlich ist er da Versammlungsleiter.
Bezahlt der 53-Jährige aber seine Strafe, wolle ihm der Ehrenrat die Mitgliederrechte wieder einräumen.
Titelfoto: Lutz Hentschel