Pirna - "Mir fehlt einiges. Ich habe hier sehr viele Freunde gewonnen", sagte Paul Will (25) am gestrigen Montagabend in Pirna, als er seine Wettschulden gegenüber Radio-Dresden-Sportmann Jens Umbreit einlöste. Es wurde gekocht und natürlich über Dynamo geredet.
Rückblick, Januar 2024: Dynamo Dresden, frisch aus dem Camp in der Türkei zurückgekehrt, bereitet sich auf die Rückrunde vor. Will steht bei drei Gelben Karten. Da kam die Wette mit Umbreit: Er muss aufgrund von fünf Verwarnungen ein Spiel aussetzen. Will fehlt bis dahin nicht einmal. Bekommt er fünf, muss Will kochen, kommt er ohne Sperre durch, muss Umbreit einen Marathon laufen.
Am 16. März gegen Ulm sah der Mittelfeldspieler die fünfte Gelbe. Ende der Saison waren es gar acht. Also musste er kochen, das passierte am Montag.
"Ich stehe zu Hause schon sehr gern in der Küche, aber ich koche nicht für rund 30 Personen. Deswegen hatte ich schon Respekt vor der Aufgabe", sagte Will.
Gemeinsam mit Sächsische.de-Sportchef Tino Meyer und einem Profi-Koch kreierte der heutige Profi des SV Darmstadt ein Zwei-Gänge-Menü. Geschnetzeltes mit Champignons und Tagliatelle sowie einen selbst gemachten Nachtisch - mithilfe von Mama Will.
Sämtliche Einnahmen des Abends gingen an die Stiftung Lichtblick. "Die Einnahmen sollten in der Region bleiben", so der Koch des Abends. Kindern in verschiedenen Notlagen wird so für ein halbes Jahr ein Sport- und Bewegungstraining in der Heidler Soccer Academy ermöglicht.
Paul Will drückt Dynamo Dresden die Daumen für den Aufstieg
Natürlich ging es auch um Dynamo. Will erzählte nochmals, dass er gern geblieben wäre, "das Angebot aber zu spät kam".
Da hatte er sich bereits für die Lilien entschieden. Dort zog er sich im September einen Kreuzbandriss zu und befindet sich derzeit in der Reha.
Auch die Rückrunde der Vorsaison kam noch einmal auf den Tisch: "Ein Knackpunkt war die Verletzung von Keeper Stefan Drljaca kurz vor Weihnachten in Bielefeld. Er war in der Hinrunde der Fels in der Brandung, er hat uns im neuen Jahr zu Beginn gefehlt. Dann kam eins zum anderen."
Nun drückt er dem aktuellen Herbstmeister die Daumen, schließlich will er in der kommenden Saison zumindest einmal nach Dresden kommen. "Ein Teil der Mannschaft hat die Erfahrung im Vorjahr mitgemacht, dass man einen großen Vorsprung noch verspielen kann. Das ist jetzt hilfreich."