Erstes Dynamo-Tor für "Haupe" seit Rückkehr: "Mit dem rechten Fuß kann ich eigentlich geradeso laufen"

Dresden - Jetzt werden die Sprüche in der Kabine endlich aufhören. "Jede Woche krieg' ich von den Jungs vorgehalten: 'Haupe', es ist so weit, es ist an der Zeit. Sie hatten ja recht. Schön, dass es jetzt geklappt hat", sagte ein strahlender Niklas Hauptmann (26) nach dem bravourösen 3:1 über den SV Wehen Wiesbaden. Dynamo Dresden ist jetzt vorbei am Gegner und steht auf einem direkten Aufstiegsplatz.

Schon fast artistisch: Niklas Hauptmann (26, M.) erzielt mit seinem schwächeren rechten Fuß und mit einem verkappten Seitfallzieher seinen ersten Treffer nach der Rückkehr zu Dynamo.
Schon fast artistisch: Niklas Hauptmann (26, M.) erzielt mit seinem schwächeren rechten Fuß und mit einem verkappten Seitfallzieher seinen ersten Treffer nach der Rückkehr zu Dynamo.  © imago/Dennis Hetzschold

Der 26-Jährige belohnte sich und seine Mannen für einen starken Auftritt mit dem so wichtigen 2:1 (70.). Ein Akt des Willens, der danach für den Moment schmerzhaft war.

"Ich bekomme den Ball von Paul zugespielt. Auf ihn kann man sich verlassen, er hat das Auge dafür, die Lücke zu sehen. Dann spiele ich den Ball Chris in den Lauf, er wird abgewehrt. Dann springe ich rein mit dem rechten Fuß, mit dem kann ich eigentlich geradeso laufen. Dass er rein ist, war ein super Gefühl."

Danach wollte er jubeln, ging aber nicht. Er bekam einen Krampf, blieb auf dem Rasen liegen. Die Kollegen kamen, umarmten ihn am Boden und drückten den Krampf raus.

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"Egal, er war drin", lachte Hauptmann: "Der Krampf war dann raus. Das war natürlich ein cooles Gefühl, daheim ein Tor zu erzielen. Das muss ich noch viel öfters machen. Das war ein wichtiges Spiel. Da war Vorfreude und Anspannung. Da läufst du halt so lange wie es geht."

Niklas Hauptmann denkt erstmal nur an den FSV Zwickau

Statt zu jubeln, sackte Niklas Hauptmann (26, l.) auf den Rasen - die Kollegen mussten seinen Krampf rausdehnen.
Statt zu jubeln, sackte Niklas Hauptmann (26, l.) auf den Rasen - die Kollegen mussten seinen Krampf rausdehnen.  © Lutz Hentschel

Geholfen haben ihm dabei auch die Fans. 29.693 waren im Stadion, davon waren lediglich 63 Erwachsene und ein Kind aus Wiesbaden. Die anderen 29.629 peitschten Dresden von der ersten bis zur letzten Sekunde lautstark nach vorn.

"Das pusht unglaublich. Ich hatte von Beginn an das Gefühl, hier ist wie immer richtig Stimmung drin. Das macht was mit dir, vielleicht auch mit dem Gegner. Für uns ist das Gold wert. Ja, wenn du dann Krämpfe hast und die Beine schwerer werden, gibt das schon noch paar Prozente."

Drei Spiele sind noch zu absolvieren - auswärts beim FSV Zwickau und in Meppen sowie daheim gegen Oldenburg (ist im Heimbereich bereits ausverkauft). Drei Siege und Dynamo ist durch?

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"Schöne Rechnung. So weit können wir aber nicht denken, wir haben jetzt Zwickau vor der Brust. Es bringt nichts, über die nächsten drei Spiele nachzudenken, sondern über Zwickau. Das ist der nächste Fokus", so Hauptmann.

Diese Partie wird schwer genug. Im Hinspiel hieß es 0:0, im Viertelfinale des Sachsenpokals gewann der FSV in Dresden mit 1:0. Mit einem Dreier würde Dynamo auf Kurs Aufstieg bleiben - und die Westsachsen in die Regionalliga schießen.

Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold

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