Dresden - "Niklas Hauptmann, Fußballgott!" schallt es Woche für Woche durchs Rudolf-Harbig-Stadion. Oft aber nur zweimal: Beim Verlesen von Dynamo Dresdens Startelf und bei der obligatorischen späten Auswechslung. Beim 3:0 (1:0) gegen den SC Verl aber noch ein paar Mal mehr.
Denn 78 Tage nach seinem letzten Tor am 13. Dezember 2024 gegen Waldhof Mannheim netzte der Vizekapitän endlich mal wieder ein.
Sein 2:0 (57.) war so etwas wie die Vorentscheidung - und für Hauptmann mehr als verdient. Jakob Lemmer legte pfannenfertig für den Torschützen auf. Der musste nur noch cool vollenden.
"'Lemmi' legt ihn mir perfekt hin, ich versuche, die Ruhe zu behalten. Das 3:0 war aber nicht weniger wichtig, weil es Verl den Glauben genommen hat, noch etwas mitzunehmen. Wir haben in den richtigen Momenten die Tore gemacht", befand "Haupe".
Tore vor dem K-Block sind für ihn noch immer kein Alltag. "Zu einhundert Prozent, so viele Tore mache ich nicht. Klar ist das besonders. Das kann ich nicht abstreiten."
Das dritte Mal erst in dieser Saison durfte Hauptmann ein eigenes Tor bejubeln und der dreifachen Ausführung seiner (zumindest auf dem Rasen) göttlichen Erhebung lauschen.
Niklas Hauptmann geht bei Dynamo Dresden auch ohne Tore voran
Trotzdem gehört er Woche für Woche zu den Leistungsträgern in Schwarz-Gelb. Kaum einer hat nach dem Spiel mehr Kilometer auf dem Tacho als der Mittelfeldspieler. Kaum einer hat wohl bessere Werte in der Balleroberung.
"Ich sehe meine Verantwortung voranzugehen darin, die Jungs mit Leistung mitzuziehen", erklärt das Lauf- und Zweikampfmonster. Und trotzdem bleibt er immer auch ein Diener für die Mannschaft: "Das war mein Ziel und mein Anspruch, hier eine gewisse Rolle einzunehmen. Aber alles im Verbund mit dem Team."
"Haupe" weiß, dass das nächste Woche in Aachen schon wieder alles ganz anders aussehen, die Tabellenführung dann schon wieder futsch sein kann. Glückwünsche für den neuen Spitzenreiter wollte der 28-Jährige nicht annehmen. "Unabhängig vom Sieg schaust du ab und an mal auf die Tabelle. Dann siehst du auch, wie eng es in der 3. Liga zugeht. Deswegen bin ich dafür, klar zubleiben!", fordert er.
"Das Ziel, konstant Ergebnisse reinzukriegen, das ist in der 3. Liga nicht einfach. Aber das muss der Anspruch sein. Für mich ist die stabile Defensive – alle Mann auf dem Platz – das Wichtigste. Dann kannst du in der Lage sein, konstante Ergebnisse hinzukriegen."