Nach HFC-Niederlage gegen Dynamo: Fan-Idioten randalieren im Stadion
Dresden - Unerklärlich, was in einem Menschen vorgehen muss, der die Verletzung seiner Mitmenschen oder die blinde Zerstörung von fremdem Eigentum billigend in Kauf nimmt beziehungsweise gar forciert. Anscheinend nicht viel, wie einige Idioten-Fans des Halleschen FC offenbarten.
"Das war ein bitterer Nachmittag für uns. Trotzdem möchte ich noch ein Wort zu unseren Fans sagen: Wie die uns unterstützt und uns nach dem Spiel Mut zugesprochen haben, finde ich sensationell", hatte ein niedergeschlagener Jens Kiefer (48) nach der deutlichen 1:7-Pleite auf der Pressekonferenz gesagt.
Da konnte Halles Interims-Coach noch nicht wissen, wie sich ein Teil der HFC-Anhänger im Rudolf-Harbig-Stadion benommen hatte. Denn zur Halbzeit-Pause weilte er bei seinen Mannen in der Kabine. Doch da wurde ein Böller aus dem Gästeblock auf die Ränge der heimischen SGD-Fans geworfen, wo er anschließend auch in die Luft ging.
Laut Polizei erlitt ein 20-jähriger Mann infolge der Explosion Verletzungen und musste medizinisch versorgt werden. Die Beamten haben die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.
Zudem teilte die Feuerwehr mit, dass es nach Abpfiff zu einem Feuer im Gästeblock kam. Dort wurden Lampen, Fan-Schals, Holztüren und weitere Gegenstände in Brand gesteckt. Der Sicherheitsdienst leitete die Brandbekämpfung ein, während die Feuerwehr die Brandstelle mit einer Wärmebildkamera kontrollierte.
Durch das Feuer mussten zehn Personen medizinisch versorgt werden. Drei Personen wurden mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
An- und Abreise verlief ohne besondere Vorkommnisse - HFC-Chaoten beschädigen Sanitärbereiche im Rudolf-Harbig-Stadion
Rund 1800 Gästefans sind mit in die sächsische Landeshauptstadt gereist. Knapp 750 Beamte der sächsischen Polizei sowie rund 320 Bundespolizisten sicherten die An- und Abreise, wo es immerhin zu keinen Zwischenfällen gekommen sein soll, ab.
Anders als im Stadion. Denn da wurden auch die WC-Räume im Gästebereich massiv beschädigt und beschmiert. Nach dem Spielende bot sich ein widerliches Bild der Verwüstung. Dynamo wollte sich am Sonntag noch nicht dazu äußern.
Nicht, weil man selbst gebranntes Kind ist, sondern weil erst am Montag ein Sachverständiger den Schaden aufnehmen und bestimmen wird. Anschließend will Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Jürgen Wehlend (57) Kontakt zu den Verantwortlichen des HFC aufnehmen.
Günstig wird es für die klammen Hallenser aber sicherlich nicht.
Titelfoto: (c) Lutz Hentschel