Nach fünf Testspielen: Dynamo-Coach Stamm feilt weiter an der Offensive
Dresden - Fünf Testspiele sind gespielt, die Hälfte der Vorbereitung ist absolviert. Dynamos neuer Coach Thomas Stamm (41) hat in den Einheiten und Vorbereitungspartien einiges ausprobiert - auch in seiner Angriffsreihe.
Zuletzt kristallisierte sich aber heraus, dass der 41-Jährige wohl eher ein System mit zwei Spitzen favorisiert.
"Ich habe vergangene Saison nicht jedes Spiel gesehen, würde aber sagen, dass zu 95 Prozent mit einer Spitze gespielt wurde. Wir haben die Qual der Wahl, das heißt aber nicht, dass wir die ganze Saison mit zwei Spitzen spielen werden. Aktuell machen wir es", so Stamm.
Zumindest wurden mit zwei Stürmern in den Testspielen auch deutlich mehr Chancen herausgespielt - auch wenn die Ausbeute noch nicht passte.
Stefan Kutschke mit Christoph Daferner oder Robin Meißner neben einem der beiden sorgen für eine bessere Strafraumbesetzung und letztlich - bei der Qualität, die alle drei besitzen - für mehr Torgefahr. "Grundsätzlich hat man mit zwei Stürmern immer eine bessere Strafraumbesetzung, es ist auch einfacher für einen Flankengeber", erklärt Meißner.
Der 24-Jährige profitiert von einem Nebenmann: "Ich habe es gern, wenn noch einer vor mir ist, um den ich ein wenig rumspielen kann", so der etwas beweglichere der drei Angreifer.
"Ich finde beide Kollegen gut. Mit wem ich zusammen spiele, ist egal. Die beiden können auch zusammen spielen."
Dynamos neuer Cheftrainer sucht passende Angriffsformation
Wer mit wem, das will Dynamos Coach auch ein wenig vom Gegner abhängig machen.
"Da können wir als Trainer auch mal sagen, der Spieler passt besser zu dem Gegner, oder der zu dem. Wenn du als Beispiel einen tief stehenden Gegner hast, dann hast du mit 'Kutsche' und 'Dafi' mehr Körpergröße."
Am Samstag in Finsterwalde gegen Viktoria Berlin setzte Stamm auf das Duo Daferner/Meißner.
Möglicherweise war das bereits ein Fingerzeig in Richtung Saisonstart am ersten Augustwochenende bei Viktoria Köln. Meißner machte das 1:0, doch Kutschke war nach seiner Einwechslung für den angeschlagenen Daferner der entscheidende Faktor zum 2:1-Siegtreffer. Tags darauf hatte der Routinier beim 2:1 in Freital mit schon über 30 Minuten in den Beinen und einem besseren B-Team einen schweren Stand.
"Es fühlt sich richtig gut an neben Stefan. Klar können wir zwei Großen eine Waffe sein, aber es ist schon gut, wenn du verschiedene Optionen hast", erklärt Daferner.
Alle drei eint, dass sie sich in den restlichen zwei Testspielen gegen Chemnitz (Samstag) und Regensburg (27. Juli) weiter Selbstvertrauen holen und ihre Quote verbessern müssen. Stamm: "Wenn sie es gut machen, dann haben wir die Qual der Wahl. Nicht gut wäre, wenn sie uns es einfach machen."
Titelfoto: Lutz Hentschel