Nach Ex-Dynamo Christoph Menz: Sechstliga-Aufsteiger schnappt sich auch Ex-Drittliga-Stürmer!
Berlin - Was für eine Mannschaft! Der Sechstliga-Aufsteiger BFC Preussen rüstet für die neue Saison in der Berlin-Liga weiter kräftig auf.
Am späten Montagabend gab der Verein von Trainer Thomas "Icke" Häßler (56) die Verpflichtungen von Goalgetter Sebastian Huke (32, Tennis Borussia Berlin) und Edeltechniker Melih Hortum (27, FC Hertha 03 Zehlendorf) bekannt.
Zuvor hatte sich der Klub aus Berlin-Lankwitz schon die Dienste der höherklassig erfahrenen Akteure Christoph Menz (33, FC Viktoria 1889 Berlin), Julian Loder (32), Pascal Wedemann (28, beide SV Tasmania Berlin), Gelicio Aurelio Banze (28, Sp.Vg. Blau-Weiß 1890 Berlin) und Jan Lachnitt (24, FC Mecklenburg Schwerin) gesichert.
Mit Ex-Hertha-Bundesliga-Profi Lennart Hartmann (31), den früheren Regionalliga-Kickern Burak Mentes (33), Lionel Salla (25) und Ex-RB-Leipzig-Jugendstürmer Vincent Rabiega (27) verfügt die exzellent besetzte Truppe bereits über weitere erfahrene Spieler.
Wer sich die Zusammenstellung dieses Teams anschaut, der ahnt, dass Preussen den direkten Durchmarsch in die fünftklassige NOFV-Oberliga Nord zu planen scheint.
Beim Auftakttraining gab es jedoch einen verletzungsbedingten Rückschlag. "FuPa" zufolge musste Huke die Einheit mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss abbrechen, eine genaue Diagnose steht noch aus. Doch selbst, wenn er Teile der Vorbereitung verpassen sollte, ist er für die 6. Liga viel zu gut und wird dort voraussichtlich 20 oder mehr Tore schießen.
Christoph Menz, Sebastian Huke und Melih Hortum sind drei von vielen Neuzugängen des BFC Preussen
Sebastian Huke und Melih Hortum bringen viel Erfahrung und Klasse zum BFC Preussen mit
Schließlich spielte Huke bis vor wenigen Wochen noch in der Regionalliga Nordost, konnte da aber vom Tempo her nur noch bedingt mithalten.
Zuvor jedoch war der frühere Teamkollege von Jerome Boateng (33), Patrick Ebert (35) und Ibrahima Traore (32) jahrelang ein überragender Oberliga-Stürmer gewesen, der für Hertha 03 in 86 Einsätzen beeindruckende 82 Tore erzielt und neun Vorlagen gegeben hat. Für TeBe netzte er in 91 Partien 62-mal ein und gab zwölf Assists.
Beim FC Carl Zeiss Jena war er einst sogar in der 3. Liga aktiv, traf dort aber in zehn Begegnungen nur einmal und kehrte nach zwei weiteren Stationen außerhalb Berlins in die Hauptstadt zurück. Seitdem war er nur noch hier aktiv.
Übrigens auch an der Seite von Hortum, der sich vor einigen Jahren beim Chemnitzer FC und vor wenigen Wochen noch beim SV Babelsberg 03 als Probespieler versuchte, sich nun aber für den Gang in die Unterklassigkeit entschlossen hat.
Dort wird er mit seinen überragenden spielerischen und technischen Fähigkeiten wohl viele Angriffe einleiten, sofern er ansatzweise Normalform erreicht. Schließlich bringt er aus seiner Zeit bei Hannover 96 II die Erfahrung von 50 Viertliga-Partien mit und war zudem auch für Inegölspor in der dritten türkischen Liga aktiv. Noch mehr Routine hat Menz.
BFC Preussen und Füchse Berlin sind aktuell die großen Favoriten im Rennen um den Oberliga-Aufstieg
Der defensive Mittelfeldspieler lief 106-mal in der 2. Bundesliga auf und 193-mal in der 3. Liga, er dürfte für den BFC also auf Anhieb eine enorme Verstärkung sein.
Der frühere Kämpfer von Dynamo Dresden, dem FC Rot-Weiß Erfurt, SC Fortuna Köln und Eintracht Braunschweig wird im Mittelfeldzentrum voraussichtlich mit dem früheren mosambikanischen Nationalkicker Banze, einst für Dresden II aktiv, und Hartmann eine überragende Achse bilden, die nicht wenige Regionalligisten gerne hätten.
Doch Welt- und Europameister Häßler, Co-Trainer sowie Ex-Bundesliga-Profi Thorben Marx (41) und ihr Team sind nicht die einzige Übermannschaft. Auch andere Vereine planen den Aufstieg.
Gerade die Füchse Berlin haben ebenfalls einen Kader voller ehemaliger Regional- und Oberliga-Spieler um Caner Özcin (28), Maik Haubitz (29), Rene Pütt (31), Dennis Lemke (33), Kevin Gutsche (31), Kiminu Mayoungou (30) und Ugurcan Yilmaz (27) beisammen.
Mit dem SV Sparta Lichtenberg und Berliner SC gibt es zwei weitere stark einzuschätzende Klubs. Ob Berlin Türkspor, Hilalspor, der SV Empor Berlin, TSV Rudow und der von Karim Benyamina (40) trainierte 1. FC Wilmersdorf da mithalten können, ist fraglich. Die großen Favoriten für die am 12. August beginnende Saison sind - Stand jetzt - jedenfalls eindeutig Preussen und die Füchse.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag