Nach Contehs Tor für Dynamo bricht Aue-Mob auf Tribüne los
Aue - In Aue grenzt die Pressetribüne - wie in vielen Stadien - an die Zuschauerränge. Oberhalb der Sitzplätze sitzt man da. Das kann gefährlich werden. Marcel Devantier, Dynamo Dresdens stellvertretender Pressesprecher, kann jetzt ein Lied davon singen. Nach dem 1:0-Siegtreffer von Christian Conteh (23) wurde er von einigen Idioten bestürmt.
Devantier hatte es sich erlaubt, nach dem Tor kurz zu jubeln. Verständlich. Dann brach der Mob in den letzten beiden Sitzreihen los. Einige wollten es nicht mal bei verbalen Attacken weit unter der Gürtellinie belassen, stürmten auf ihn zu.
Nur mit Mühe konnte das vom anwesenden Polizeisprecher Andrzej Rydzik unterbunden werden. Mit der Security musste der Pressesprecher in Sicherheit gebracht werden. Emotionen schön und gut, aber so etwas ist abartig.
Die Dynamo-Spieler bekamen von all dem nichts mit. Trotz schlechter Leistung in der Offensive gingen sie als Sieger vom Platz.
Der glücklichste Mann des Tages war Conteh. Mit der ersten Chance seit der 17. Minute entschied er kurz vorm Ende die Partie. Er wurde nach 56 Minuten eingewechselt, hatte noch keine richtige Aktion.
Für Christian Conteh zählt nur der Sieg
Als es darauf ankam, war er da. "Reinzukommen, das entscheidende Tor zu machen, das ist ein guter Schritt für mich. Ich bin jedenfalls sehr stolz darauf", sagte der Torschütze nach dem Spiel.
Dass der Sieg sehr, sehr glücklich war, tangierte ihn überhaupt nicht. "Nein, das spielt keine Rolle. Wir haben meiner Meinung nach ein gutes Spiel gemacht."
Beim Treffer hat er nicht nachgedacht. "Einfach reingeschossen, da habe ich nicht überlegt. Es gibt ja das Sprichwort: Wer zweimal nachdenkt, dann trifft man die falsche Entscheidung", lachte er.
Er machte alles richtig und konnte feiern. "Wir sind glücklich, die Fans sind glücklich. Passt", verabschiedete er sich freudestrahlend in die Kabine.
Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold