Mitglieder-Versammlung bei Dynamo: Präsidium und Frauenfußball bestätigt!
Dresden - Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde zur Mitgliederversammlung der SGD ein neues Präsidium gewählt. Es ist das alte, bestehend aus Präsident Holger Scholze und seinen beiden Stellvertretern Ronny Rehn und Dr. Michael Bürger. Ob die Konstellation in dieser Form bestehen bleibt, ist allerdings noch offen.
Die Medien erfuhren dies allerdings offiziell nur aus einer Pressemitteilung des Vereins nach dem Ende der neunstündigen Veranstaltung im Congress Center. Sie wurden am Samstag zum wiederholten Male von den Mitgliedern ausgeschlossen.
514 Stimmberechtigte waren zu jenem Zeitpunkt anwesend, bei 26.700 Mitgliedern sind das 1,9 Prozent. Besonders für den amtierenden Präsidenten wird es ein Schlag ins Gesicht sein. Scholze ist unter anderem Börsen-Journalist und damit ein ausgewiesener Medien-Profi.
Aus Zeitgründen wurde nicht schon am Samstag der Präsident bestätigt bzw. der neue bekannt geben. Das Präsidiums-Trio wird sich in dieser Woche zu einer konstituierenden Sitzung treffen und das nachholen.
Ob Scholze dann weiter an der Spitze stehen wird, wird sich zeigen.
Dynamo Dresden mit eigenem Team: Frauenfußball nun beschlossene Sache
Fast knapp 92 Prozent der Mitglieder folgten auf der MV außerdem am Ende dem Vorschlag von Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker: Sie stimmten dafür, dass künftig auch Frauen im Trikot der SGD auflaufen können, dürfen, werden - vermutlich bereits ab der Saison 2024/25 in der untersten Spielklasse.
Damit erfüllt der Verein nach einem möglichen Aufstieg auch die Lizenz-Vorgaben der DFL.
Becker zeigte den anwesenden Mitgliedern drei Möglichkeiten auf: die Gründung einer eigenen Frauen-Mannschaft - einmal mit Übernahme eines Startrechts und einmal ohne.
Eine dritte Variante war die Kooperation mit einem Frauenverein, zum Beispiel dem 1. FFC Fortuna Dresden, deren erstes Frauen-Team in der Regionalliga (3. Liga) kickt.
Becker favorisierte die Gründung eines eigenen Frauen-Teams, die erfolgreich zur Abstimmung gebracht wurde.
Sorgen um "verpulvertes Geld" im Frauenfußball unbegründet
Dynamo nimmt es also in die eigene Hand, greift nicht auf vorhandene Möglichkeiten zurück und macht sich also auch nirgends breit - wohl der richtige Schritt. Später soll noch eine zweite Mannschaft auf die Beine gestellt werden sowie B- und C-Juniorinnen.
Die Frauen werden quasi in der Kreisoberliga beginnen und auf Mannschaften wie SpG Ullersdorf/Weißig oder den Serkowitzer FSV II treffen.
Die Entwicklung der weiblichen Kicker soll Schritt für Schritt erfolgen, nachhaltig, solide und bodenständig sein. Sie sollen sich im Verein wohlfühlen und sich nicht als lästiges Anhängsel sehen. Sportlich soll die Regionalliga in einigen Jahren das Ziel sein.
Es wurde auch im Nachgang der nicht öffentlichen Mitgliederversammlung noch einmal darauf hingewiesen, dass der Verein damit kein Geld verpulvern würde, wie manche Mitglieder am Samstag befürchten. Der Erfolg der ersten Männermannschaft soll nicht gefährdet werden.
Dynamo will zum Beispiel die Kosten der Frauen quer finanzieren. Zum Beispiel mit Gönnern und Sponsoren, die deutlich besser zum weiblichen als zum männlichen Geschlecht passen könnten. Aus diesen Gründen soll es keinen finanziellen Mehraufwand geben.
Nicht nur die Frauen-Teams bei Dynamo Dresden wurden auf den Weg gebracht. Auch die Lizenzauflagen in Sachen E-Fußball sollen erfüllt werden.
Titelfoto: Dennis Hetzschold