Mit der Erlaubnis vom Kapitän zum ersten Tor: Dynamos Borkowski ist "sehr dankbar!"
Dresden - Es gibt Menschen, denen mangelt es nicht an Selbstvertrauen. Dynamo-Stürmer Dennis Borkowski (21) ist so einer.
In den Spielen zuvor unglücklich vor der Kiste agiert, in Dortmund zunächst auf der Bank gesessen, in der 66. Minuten reingekommen, sich den Ball beim Elfmeter geschnappt und eiskalt zum 2:0 verwandelt. Er schoss die SGD mit auf Platz eins. Dafür braucht man Eier!
Er hat auch eins geschafft: Neben Stefan Kutschke (34, drei Tore) und Niklas Hauptmann (27, zwei Tore) steht jetzt mit Borkowski ein dritter Torschütze in dieser Saison auf dem Torjägerzettel.
Dafür hatte er sich aber erst die Erlaubnis seines Kapitäns abgeholt. Kutschke traf beim 3:1 zum Auftakt gegen Bielefeld vom Punkt, gilt es sicherer Schütze.
"Dennis ist für uns ein wichtiger Spieler. Und irgendwann brauchst du mal eine Tür, die aufgeht. Ich beharre nicht wie ein sturer Bock darauf, dass ich die Elfmeter schieße", zeigte sich der 34-Jährige äußerst mannschaftsdienlich.
Stefan Kutschke gab Dennis Borkowski den Ball
Hätte auch schiefgehen können, dann wäre es wohl mit "Denno" schwer geworden in den kommenden Wochen. Aber es klappte. Borkowski schickte BVB-Keeper Marcel Lotka (22) nach links und schob halbrechts ein.
"Ich bin froh, dass mir Stefan den Ball gegeben hat. Wir hatten das vorher ausgemacht, dass der schießt, der sich besser fühlt. Ich bin sehr dankbar dafür", so der gebürtige Riesaer.
Nach dreimal Startelf musste Borkowski in Dortmund erstmals auf die Bank. So richtig gut war er nicht gestartet, gerade im Heimspiel gegen Mannheim ließ er einige Bretter liegen, bereitete aber immerhin den Geniestreich von Niklas Hauptmann zum 2:0 vor.
Diesmal begann Jakob Lemmer (23) auf seiner Position - und er musste von draußen mit zuschauen, wie jener zwei richtig gute Möglichkeiten liegen ließ.
Dennis Borkowski punktet als Joker: "Wenn man von der Bank kommt, will man alles geben"
Beleidigt war der 21-Jährige nicht, erst Mitte der zweiten Hälfte gekommen zu sein. "Klar ärgert mich das, aber das ist schnell abgehakt. Die Entscheidung muss ich akzeptieren, das ist dann so."
Begründet hatte es ihm Trainer Markus Anfang (49): "
Er hat gesagt, wir brauchen Frische und dass man auch Spiele von der Bank kommend entscheiden kann."
Anfang lag richtig damit. Als der unglücklich agierende Lemmer ausgepumpt war, legte der Coach mit Borkowski nach.
"Wenn man von der Bank kommt, will man alles geben. Wir haben einen guten und breiten Kader. Von daher ist es voll ok", so Borkowski, der sich im Vorfeld auch noch mal seine vergebenen Chancen aus dem Mannheim-Spiel angeschaut hat.
"Wir haben das analysiert", grinste er. Und das wohl ziemlich gut. Sein ohnehin großes Selbstvertrauen wird weiter gewachsen sein.
Titelfoto: Dennis Hetzschold